Nina Mayer (BVZ): „Herr Pfarrer, wenn Sie die letzten drei Jahre Revue passieren lassen, welche Gedanken kommen Ihnen nun bei Ihrem Abschied?“
Pfarrer Alexander Wessely: „Die Zeit ist wahnsinnig schnell vergangen und es ist so viel passiert in den Gemeinden Oberberg und Kleinhöflein, bedingt durch das Engagement so vieler. Ich denke zum Beispiel an die Renovierung des Kirchturms, die Gestaltung des Jugendraums, der Leichenhalle und der Pfarrhofplatzgestaltung in Kleinhöflein und auch am Oberberg haben wir einiges renoviert und weitergebracht. Aber vor allem, was pastoral passiert ist, war unglaublich. Die Jugend kommt wieder in die Kirche, weil man ihr Raum gibt, im wahrsten Sinn des Wortes. Es engagieren sich so viele Menschen. Allein beim Pfarrfest am Oberberg waren es 200 Ehrenamtliche, die mitgearbeitet haben.“
Nina Mayer (BVZ): „Etliche Ihrer Schäfchen sind traurig, nicht mehr Ihren Gottesdiensten beiwohnen zu können. Umso größer die Freude, als sie gehört haben, dass nun wieder in der Kaserne mehr Messen von Ihnen abgehalten werden.“
Pfarrer Alexander Wessely: „Wir werden ein Mal im Monat, wenn es sich gut ergibt, in der Kaserne die Heilige Messe feiern. Das war die letzten drei Jahre natürlich schwierig, vor allem in Monaten, in denen viele Feiertage waren, fast unmöglich. Ich habe immer gesagt: Ich habe meine Pfarre, das ist die Militärpfarre Burgenland, den Pfarrverband Oberberg/ Kleinhöflein habe ich nebenbei betreut. Es war eine sehr spannende Zeit, aber sehr intensiv und ich habe fast durchgehend eine 7-Tages-Woche gehabt.“
Nina Mayer (BVZ): „Wird nun mehr Zeit für Urlaub sein, als der eine Tag im Jahr?“
Pfarrer Alexander Wessely: „Jein, ich glaube es ist einfach so, dass die Termine sich ganz anders darstellen werden, weil in der Militärseelsorge wirklich sehr viel bis 16 Uhr stattfindet, aber auch sonst wird mir nicht langweilig werden, weil große Projekte anstehen.“
Nina Mayer (BVZ): „Auf welche darf man sich freuen?“
Pfarrer Alexander Wessely: „Das Musical „Judas“, das ich mit Thomas Steiner zusammen mache, wird eine ganz große Sache, dann wird es heuer eine Wiederaufnahme der Weihnachtsgeschichte geben - in Eisenstadt und erstmals auch in Wien und dann arbeite ich an einem weiteren - möglicherweise - Sommertheaterprojekt, parallel dazu am Weihnachtsprojekt 2025, ohne dabei die Seelsorge zu vernachlässigen, das ist mir ganz wichtig.“
Nina Mayer (BVZ): „Wo wird man in den Genuss des Musicals „Judas“ kommen dürfen?
Pfarrer Alexander Wessely: „Die Welturaufführung wird im September 2025 im Kulturzentrum in Eisenstadt stattfinden, weil wir die Bühne gut kennen. Danach werden wir auf Tournee gehen. Jetzt gilt es die finanziellen Mittel für diese Produktion aufzustellen, weil wir sie aus dem Stand heraus machen. Bestimmt wird das eine ganz, ganz tolle Sache werden.“
Nina Mayer (BVZ): „Das Sommertheater betreffend: was ist in Aussicht?“
Pfarrer Alexander Wessely: „Ich sage nur so viel, dass wir ans Mittelburgenland denken, mehr möchte ich noch nicht verraten.“
Nina Mayer (BVZ): „Gab es in der Betreuung der Pfarren Oberberg und Kleinhöflein Unterschiede?“
Pfarrer Alexander Wessely: „Gewaltige Unterschiede. Oberberg ist Stadt, Kleinhöflein ist Land, mit seinem dörflichen Charakter, mit allem, was dazugehört. Mit Erntedankfest, mit Fronleichnamsprozession, die man nicht einfach durch eine Feldmesse ersetzen kann. Die ganze Ortschaft wird miteinbezogen und man spricht auch viele an , die selten in die Kirche gehen. Das ist eine ganz große Chance. Oberberg ist sehr städtisch geprägt, hat damit wieder andere Vorteile.“
Nina Mayer (BVZ): „Schön, dass die Feste wieder eingeführt worden sind. Ich denke da zum Beispiel ans Pfarrfest am Oberberg.“
Pfarrer Alexander Wessely: „Das war mir ganz wichtig, dass das Gemeindeleben, das zwar in der Kirche seinen Höhepunkt findet, auch hinausstrahlt in den Alltag.“
Nina Mayer (BVZ): „Ist ein nächster Krimi auch schon in Planung?“
Pfarrer Alexander Wessely: „Ja, und zwar wird der in der Welt des Militärs, in der Welt der Traditionsvereine spielen.“
Nina Mayer (BVZ): Das klingt sehr spannend! Lieber Herr Pfarrer, herzlichen Dank für das Interview und Ihnen alles Liebe auf den kommenden Wegen.
Pfarrer Wessely: „Vielen Dank und sehr gerne!“