
Bischöfliche Visitation In Eisenstadt
Nur alle sechs Jahre findet in jeder Pfarre der Diözese Eisenstadt eine offizielle Visitation statt. Diese beginnt bereits Monate vorher mit der „Kanzleivisitation“, wo die Matrikelbücher, Protokolle und andere Dokumente gesichtet werden; angeschlossen ist eine Prüfung der Finanzen und der Buchhaltung durch die Diözese. Im Visitationsjahr können die Pfarren auch spezielle Zuschüsse für Bauprojekte einreichen. Im Vorfeld hatte der Bischof auch persönliche Gespräche mit den Hauptamtlichen der Pfarren.
Vom 21. bis 23. März fand die eigentliche bischöfliche Visitation im „Seelsorgeraum Eisenstadt“ statt. In diesem Jahr war der Beginn eine gemeinsame Kreuzwegandacht am Kalvarienberg und einem anschließenden Treffen im „Haus der Begegnung“, an dem sich die Seelsorger, die Pfarrgemeinderäte und Wirtschaftsräte der vier Eisenstädter Pfarren mit dem Bischof trafen; eingeladen waren auch die Leiter der diözesanen Ämtern, die über die Abläufe und Anliegen aus der Diözese informierten und sich den Fragen stellten. Auch Vertreter der Stadt Eisenstadt - mit Bürgermeister Steiner an der Spitze - , sowie die Leiterinnen von Schulen und Einrichtungen und mehrere Ordensobere waren gekommen.
Visionen der vier Pfarren
Die Kuratoren der vier Pfarren präsentierten ihre „Visionen“ für die nächsten fünf Jahre. Bischof Ägidius dankte allen Vertretern der Pfarren für ihren großen Einsatz und auch das gute Miteinander mit der Stadt und der Zivilgesellschaft. Zugleich ermutigte der Bischof die vier Pfarren zu einer verstärkten Zusammenarbeit im „Seelsorgeraum“. „Keine der Pfarren soll aufgelöst werden, sondern zu einem Miteinander gefördert werden; jede der Pfarren hat ihre historischen Wurzeln und einen hohen Anteil an der jeweiligen Ortstradition und als Kulturträger. Dieses soll erhalten bleiben. Zugleich soll das Miteinander als ‚Kirche von Eisenstadt‘ wachsen. Wir sind alle im gleichen Boot. Die Botschaft von Jesus Christus muss morgen neu und vielleicht mit neuen Mitteln verkündet und bezeugt werden“, so Bischof Ägidius. Bürgermeister Thomas Steiner hob die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und den Pfarren hervor und unterstrich die weitere wohlwollende Unterstützung – im Interesse der Menschen von Eisenstadt und deren Gäste.
Propstpfarrer P. Lorenz Voith dankte in diesem Zusammenhang für die große ehrenamtliche Beteiligung in den Pfarren, die auch von ihrem historischen Hintergrund her ganz eigene Schwerpunkte haben. „Wir werden Schritt für Schritt in vielen Bereichen verstärkt zusammenarbeiten, so auch in einem geplanten Treffen der vier Pfarrgemeinderäte, in der gemeinsamen „Grüß-Gott-Aktion“, welche besonders in den Neubaugebieten starten soll, wie auch in anderen Events für die Stadt. Jede Pfarre wird weiter an ihren Schwerpunkten feilen; damit ergänzen wir uns; nicht jede Pfarre muss alles tun und anbieten. Die gegenwärtigen Sorgen als Kirche teilen wir miteinander; es gilt neue Mitglieder zu finden und Menschen auch außerhalb unserer Kirchengemeinden einzuladen. Möge es uns in den nächsten Jahren gelingen.“
Firmung am Oberberg
Am Samstag wurde in der Kirche Oberberg 37 Jugendlichen das Sakrament der Firmung gespendet. Ein großes und eindrucksvolles Fest für alle Teilnehmer in einer übervollen Kirche. Bischof Ägidius wünschte den Firmlingen nicht ein „Abtauchen, sondern ein Auftauchen“, auch in der Kirche.
Betriebsbesuch und Gottesdienst in Kleinhöflein
Am Nachmittag fanden u.a. ein Besuch eines Weinbaubetriebes in Kleinhöflein, sowie ein Vorabendgottesdienst in der Kirche Kleinhöflein statt; auch die Firmkandidaten dieses Jahres waren gekommen. Nach dem Gottesdienst lud die Pfarre zu einer Agape in den Pfarrhof ein.
Am Sonntagvormittag wurde der „Visitationsgottesdienst“ im Martinsdom gefeiert; am Nachmittag wurde die bischöfliche Visitation mit einer Segensfeier in St. Georgen abgeschlossen.
Eine gelungene Begegnung mit dem Auftrag und der Herausforderung, die Zusammenarbeit zu fördern und mit „neuem Leben“ zu füllen.