Pfarrer Alexander nimmt Abschied vom Pfarrverband Oberberg - Kleinhöflein - Teil 2
„Das Herz wird weinen, aber der Verstand wird zustimmend nicken…“ Pfarrer Alexander nimmt Abschied vom Pfarrverband Oberberg - Kleinhöflein - Teil 2
Sehr präsent ist Pfarrer Alexander noch die erste Begegnung mit dem Pfarrteam. „Ich wurde sehr herzlich willkommen geheißen,“ sagte er, „es war von Anfang an ein Miteinander auf Augenhöhe. Ein fröhliches Miteinander trotz manchmal schwieriger Situationen. So habe er ein sehr engagiertes Team von hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorgefunden, von welchen sich auch viele neben ihrer bezahlten Tätigkeit ehrenamtlich in der Pfarre engagierten. Zu den hauptamtlichen Mitarbeiter kam noch der Kirchendienst, also Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche während der Öffnungszeiten des Kalvarienberges die Besucherinnen und Besucher willkommen heißen und den Erhaltungsbeitrag erbitten. „Dafür werden sie finanziell entschädigt, was mir sehr wichtig war, verbringen sie doch viel Zeit in der Kirche.“
Dass vor allem das hauptamtliche Pfarrteam für neue Ideen offen war, hat Pfarrer Alexander besonders gefreut. „Ich erinnere mich noch, als ich die Schatzkammer sehen wollte und diese damals noch mit Kartons, Sessel und Gerümpel vollgestopft war,“ erzählt er. (Pfarrer Alexander fuhr selbst und selige Male, um nicht mehr verwertbares in seinem Auto zur Deponie zu bringen) Dass er hier gleich in der ersten Adventzeit mit einer Krippenausstellung durchstarten wollte (es sollten noch zwei weitere Krippenausstellungen und fünf kleine von Pfarrer Alexander selbst kuratierte Ausstellungen folgen) wurde mehr mit Begeisterung als mit Skepsis aufgenommen.
Skeptisch war man hingegen zunächst aber im Pfarrgemeinderat am Oberberg, als Pfarrer Alexander ankündigte die Anzahl der Sitzungen drastisch zu reduzieren. „Ich bin kein Anhänger die Sitzungskatholizisums,“ lacht er, „dadurch hat es allerdings schon die ersten kleinen Spannungen mit dem damaligen Wirtschaftsrat am Oberberg gegeben. Spannungen, welche auch schließlich zum Rücktritt von drei Wirtschaftsräten führten.“
Pfarrer Alexander nimmt abermals einen Schluck Kaffee. Dann macht eine kurze Pause.
„Mir ist schon klar, dass, wenn man so eine Kirche erhalten muss, wirtschaftlich denken muss, aber die Pastoral darf nicht, darf nie zu kurz kommen und als ich gehört habe, dass zum Beispiel kein Geld für einfache Filterkaffeemaschinen für unser Pfarrkaffee der Senioren da ist, war ich mehr verärgert als verwundert,“ gibt er in seiner direkten Art zu. „In Kleinhöflein habe ich den Wirtschafts- und Pfarrgemeinderat anders wahrgenommen als am Oberberg. Im Pfarrgemeinderat Kleinhöflein ist auch sehr das dörfliche Miteinander stets Thema gewesen. Es ist eigentlich erstaunlich, es sind nur 300 Meter Luftlinie, aber zwei vollkommen verschiedene Welten.“ Verschiedene Welten, die Pfarrer Alexander zusammenführen wollte, bzw zusammenführen musste. „Es war gar nicht anders möglich neben der Militärpfarre und dem Bischofsvikariat, also einer fast permanenten Siebentagewoche beide Pfarren zumindest bei einigen Gottesdiensten und Veranstaltungen zusammenzuführen,“ erinnert er sich an die anfängliche Skepsis in beiden Pfarren. „Begonnen haben wir mit Prozessionen vor den Roraten von einer Kirche zu anderen und siehe da: es hat funktioniert.“ So wenig wie sich Pfarrer Alexander einen „Seelsorgeraum Eisenstadt“ vorstellen kann („Ich bin da mehr als skeptisch und habe das auch immer wieder betont“) so sehr ist er stolz darauf, dass der Pfarrverband enger zusammengerückt ist. „Sogar beim Pfarrkaffee, zudem nun immer mehr Kleinhöfleinrinnen und Kleinhöfleiner kommen und für welches selbstverständlich Kaffeemaschinen angekauft wurden. Die haben nicht das große Loch ins Budget gerissen und alleine die Diskussion darüber war eigentlich schon lächerlich,“ stellt er nüchtern fest. „Natürlich gab es auch weiterhin große Ausgaben am Oberberg natürlich stets mit Blick auf die Erhaltung des Kalvarienberges und in Kleinhöflein auf die Fertigstellung der Restaurierung der Dreifaltigkeitsäule, später des neu gestalteten Jugendtraumes und nicht zuletzt die Renovierung des Kirchturms und des Pfarrhofvorplatzes.“
Wichtig ist Pfarrer Alexander immer gewesen, dass alles einen pastoralen Ziel folgen muss und in der Pastoral wurde auch einiges erreicht.
(Morgen: Pastorale Stationen. Den gesamten Artikel gibt es am Sonntag im Mitteilungsblatt des Pfarrverbandes.)