Pfarrer Alexander nimmt Abschied vom Pfarrverband Oberberg - Kleinhöflein - Teil 4
„Das Herz wird weinen, aber der Verstand wird zustimmend nicken…“ Pfarrer Alexander nimmt Abschied vom Pfarrverband Oberberg - Kleinhöflein – Teil 4
„Da gibt es zunächst jene Sachen, die man sieht, in Kleinhöflein beispielsweise die fertiggestellte Dreifaltigkeitsäule, der Kirchturm, der in wenigen Wochen im neuen Glanz erstrahlen wird und der Vorplatz des Pfarrhofs, der nun endlich nach Jahrzehnten barrierefrei gemacht wurde. Im Pfarrhof selbst im Jugendtraum. Am Oberberg die Restaurierung der „Sonne“ und der Kreuzkapelle, die längst schon überfällige Sanierung der Pfarrkanzlei und nicht zuletzt die Rückführung des Schatzes der Muttergottes vom Oberberg in jene Schatzkammer, in der ich davor schon viele Ausstellungen gestalten durfte. Zu den Tops zählen für mich aber,“ so Pfarrer Alexander, „vor allem die Zusammenführung beide Pfarren, dort wo es möglich war. Prozessionen, Feste und Ausflügen. Auch die Sternsingeraktion, die in Kleinhöflein durch Erwachsene auch für unsere bettlägerigen Pfarrangehörigen durchgeführt wurde. Die Krankenbesuche, die wieder eingeführte Feldmesse beim Winzerkirtag und die Pfarrfeste, welche nach jahrelangem Stillstand wieder in beiden Pfarren durchgeführt durchgeführt wurden.“ Pfarrer Alexander hält kurz inne. Dann hebt er ein „Taufschaf“ in die Höhe. „Nicht zu vergessen die vielen, vielen Taufen und Trauungen.“
Natürlich: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. So waren beispielsweise die „Exerzitien im Alltag“ ein Angebot, dass kaum wahrgenommen wurde, ebenso wenig wie der Schwerpunkt zum Thema „Mission“, den Pfarrer Alexander setzen wollte. Aktivitäten in den wachsenden Teilen im Süden der Pfarrgebiete wurden zwar diskutiert aber nicht umgesetzt. „Zu den Sachen, die mich nachdenklich stimmen zählt, dass es mitunter gerade am Oberberg auch scheinbar noch immer Kompetenzunsicherheit und Unsicherheit gibt, beispielsweise Kirchendienst und wie dieser einzuordnen ist. Unsicherheit, die schlagen geworden ist, als die Sonderausstellung „100 Jahre Landespatron Hl. Martin“ auf den Oberberg aufgebaut wurde, begleitet von der Möglichkeit hier einmal das Diözesanmuseum hierher übersiedeln zu wollen. Dass dazu viel Geld investiert werden und umgebaut werden müsste ist klar, „so Pfarrer Alexander, der mit Mitgliedern des Wirtschaftsrates gerade in den letzten Monaten miterleben musste, dass seitens der Diözese viel verzögert, um nicht zu sagen blockiert wurde. „Mehr als unprofessionell und ärgerlich,“ stellt Pfarrer Alexander fest. Ebenso hätte die Pfarre schon längst auf eigenen wirtschaftlichen Beinen stehen können, wenn man seitens der Diözese ein „Ok“ du einen Neu- beziehungsweise Umbau gegeben hätte um kleine (leistbare!) Wohneinheiten zu schaffen ohne zusätzlichen Boden versiegeln zu müssen.
„Die Erlebnisse der letzten Monate – und da mache ich kein Hehl daraus – zählen sicherlich zu den größten „Flops“ der letzten drei Jahre, aber: Das Positive überwiegt bei weitem und das ist vor allem den unzähligen schönen und bereichernden Begegnungen in den Pfarren, mit Pilgerinnen und Pilgern und Besuchern, mit unseren Filmlingen, Kindern und Senioren, sowie der Zusammenarbeit in den Pfarrgemeinde- und Wirtschaftsräten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und nicht zuletzt dem Pfarrteam zu verdanken.“
(Morgen: „Der Ausblick“. Das gesamte Interview gibt es am Sonntag im
Mitteilungsblatt des Pfarrverbandes.)