Fuß-und Buswallfahrt nach Mariazell
Unter dem Motto „Anhalten-Stehenbleiben-Innehalten-Weitergehen“ führte uns die heurige Fußwallfahrt zum 34igsten Mal wieder nach Mariazell. Manche aus der Pilgergruppe sind wirklich 34-mal mitgewandert, andere sind noch nicht so lange dabei, aber trotzdem mit dem „Pilger-Virus“ angesteckt.
Nach dem Reisesegen in Kobersdorf startete die 17köpfige Pilgergruppe Richtung Mariazell. Wie schon im Vorjahr fuhren wir mit dem Zug nach Puchberg am Schneeberg, von wo es über die Maumauwiese Richtung Vois und schließlich nach Schwarzau am Gebirge zum „Mitterhofer“ ging. Bei Vroni schlugen wir unser Nachtlager auf. Bevor wir müde ins Bett fielen, wurden wir mit allerlei Köstlichkeiten des Biohofes verwöhnt.
Nach dem Frühstück starteten wir mit dem Morgenlob in die zweite Etappe unserer Fußwallfahrt. Durch das Preintal über das Gscheidl ging es weiter zum Kobersdorfer Marterl. Schon etwas müde zogen wir entlang der Stillen Mürz weiter bis nach Frein, dem Ziel des zweiten Tages. In der kleinen Kirche in Frein feierten wir gemeinsam Gottesdienst im Gedenken an den Apostel Thomas, der der Überlieferung nach in Südindien landete und im heutigen Bundesstaat Kerala – der ursprünglichen Heimat von Pfarrer Shinto - die ersten sieben christlichen Gemeinden gründete.
Danach kehrten wir im Gasthof Leitner ein, wo wir auch die letzte Nacht verbrachten.
Zeitig in der Früh ging es am 5. Juli von Frein über Schöneben, Mooshuben und das untere Halltal nach Mariazell. Die Vorfreude auf unser Ziel, der Basilika in Mariazell - dem bedeutendsten Wallfahrtsort Österreichs und einem der wichtigsten Marienwallfahrtsorte Europas – ließ uns trotz manch schmerzendem Muskel wie „beflügelt“ weitergehen.
In Mariazell angekommen, trafen wir auf die Buswallfahrer aus unserem Pfarrverband. Wir zogen gemeinsam in die Kirche ein und feierten beim Gnadenaltar einen feierlichen Gottesdienst mit Pfarrer Shinto Varghese Michael, Pfarrer Karl-Heinz Mück und Diakon Hubert Zach. Die Feier wurde vom Kirchenchor aus Lackenbach musikalisch begleitet.
In seiner Predigt sagte Pfarrer Shinto, dass wir uns als Wallfahrer auf den Weg zur Gottesmutter gemacht haben, um mit ihr neu verbunden zu sein und um in ihr Christus neu zu entdecken. Maria ist das Urbild der Kirche und zeigt uns das Wesen der Kirche. Von ihr lernen wir hören, wie sie gehört hat, gehorchen wie sie es tat. Wir lernen von ihr, einander Christus das Leben und die Freude zu bringen, wie sie – nicht nur als sie ihn der Welt geboren hat, sondern immer dann, wenn sie uns auf ihn verweist, wenn sie uns in seine Nähe und damit unserer eigenen Glückseligkeit näherbringt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass wir drei wunderbare Tage miteinander hatten. Das Wetter meinte es bis auf ein wenig Regen am ersten und letzten Tag mit uns gut. Wir wurden von Toni und Heli liebevoll umsorgt und mit Getränken und kleinen Stärkungen bei Laune gehalten. Herzlichen Dank dafür!
Unterwegs war Zeit für Gespräche, gemeinsames Beten und auch Stille, um innezuhalten.
So manches ging uns während des Pilgerns durch den Sinn und allmählich bekamen wir einen Sinn für die Wunder des Lebens. Und wir freuten uns an den Schönheiten, an denen unser Weg vorbei ging (aus unserem Textheft für die Fußwallfahrt 2024)
„Anhalten - Stehenbleiben – Innehalten – Weitergehen“.
Marianne Kovaschitz