Mein Name ist Shinto Michael und ich bin 35 Jahre alt. Ich komme aus Indien, von der Partnerdiözese Kanjirapally, Kerala.
In Indien habe ich meine Priesterausbildung begonnen, wo ich im Jahr 2001 ins Priesterseminar eingetreten bin und im Jahr 2007 meinen Bachelor in Philosophie absolviert habe. Danach wurde ich Praktikant im Bischofshof und besuchte gleichzeitig ein freiwilliges Praktikum in zwei Häusern für geistig und körperlich behinderte Kinder. Diese Arbeit hat mich sehr beeindruckt. Es wurde mir die Möglichkeit geboten, in Österreich das theologische Studium an der UNI Wien zu besuchen. So betrat ich am 14. Februar 2009 erstmals österreichischen Boden. Mein kirchliches Praktikum während des Theologiestudiums habe ich in der Pfarre Oberberg in Eisenstadt und in der Pfarre Kleinhöflein ausführen dürfen. Am 13. Jänner 2016 hatte ich meine Priesterweihe in meiner Heimat. Ab 1. März 2016 war ich Kaplan im Seelsorgeraum Via Pacis mit den Pfarren Grosspetersdorf, Jabing, Neumarkt i.T, Stadtschlaining und Oberkohlstätten. Mit allen Pfarren habe ich eine sehr innige Verbundenheit erlebt. Ich habe in dieser Zeit die österreichische Kultur und viele Freunde kennengelernt, die mich über die ganze Zeit hindurch sehr aufmerksam begleitet haben. Seit 1. September 2019 bin ich Pfarrmoderator der Pfarren Kobersdorf, Weppersdorf und Lackenbach.
„Rede, Herr, dein Diener hört!“, so hat Samuel auf den Ruf Gottes geantwortet. Gott ruft uns an, aber nicht mit dem Handy, sondern im Herzen. Auch wenn wir den Code geheim halten, er kennt und knackt ihn. So war es auch bei mir. Die Antwort des jungen Samuel hat mich so tief beeindruckt, dass ich diese Worte auch als meinen Primizspruch gewählt habe. Auch ich will hören, wenn der Herr mich anruft. Und ich bin mir sicher, dass er jeden Tag ruft: in den Menschen, denen ich begegne, in den Aufgaben, die an mich gestellt werden, in der Heiligen Schrift, wenn ich die Predigt vorbereite und bei vielen anderen Gelegenheiten – jeden Tag anders, aber jeden Tag neu. Liebe Schwestern und Brüder, auch ihr könnt mir und einander helfen, den Anruf Gottes an unsere Herzen wahrzunehmen. Denn wir alle laufen Gefahr, den Klingelton unseres Herzens auszuschalten und die Mailbox unseres Herzens nicht abzuhören, obwohl vielleicht darauf zu hören ist: „Bitte um dringenden Rückruf!“ Vielleicht in einer persönlichen Beichte, in einem längst fälligen Besuch, oder eben noch einmal ganz anders.
Gehen wir gemeinsam heran an alle neuen Anrufe Gottes in unserer Gemeinschaft und helfen wir uns gegenseitig, den Code unserer Herzen zu entschlüsseln, den Herzens-Klingelton auf „laut“ zu stellen und Gottes Anrufe zu hören. Ich bitte um Euer Gebet. Gott segne Euch alle.