Fronleichnam
Die Heilige Messe am Fronleichnamstag 2024 wurde als Familienmesse gestaltet. Erstkommunionkinder, Ministrant:innen und alle weiteren kleinen und großen Besucher:innen konnten sich mit Liedern, Tänzen und Gebeten am Gottesdienst aktiv beteiligen.
Nach der Messe begann die Prozession mit der konsekrierten Hostie durch Oberpullendorf. Ein Zeichen der Zuwendung Gottes zu Oberpullendorf, unserem Wohn-, Arbeits- und Lebensraum, zur Erde, zur Schöpfung und zur ganzen Wirklichkeit des Lebens. Diese Präsenz Gottes wurde in den Fürbitt- und Segensgebeten besonders zum Ausdruck gebracht.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die zu diesem Fest beigetragen haben - besonders an alle kreativen Gestalter:innen der Blumenteppiche vor der Franziskuskirche und vor der Pfarrkirche.
HIer die Geschichte von der Familienmesse:
DAS BROT FÜR DAS HERZ
Es lebte einmal ein König, der sich sehr freute, als sein kleiner Sohn geboren wurde. „Nichts soll ihm zustoßen", sagte er, „ich will ihm ein eigenes Schloss bauen lassen, in dem er ganz alleine wohnen kann. Sobald der Knabe heranwuchs, ließ der König dessen eigene Mutter nicht mehr, in seine Nähe. Diener des Königs brachten ihm seine Kleider und legten ihm das Essen hin, dann mussten sie sich sofort wieder entfernen. Der König dachte, dass es dem Prinzen an nichts fehlte. Aber als er wieder einmal durch die großen Fenster blickte, sah er zu seinem Entsetzen, dass der Prinz regungslos und bleich in seinem goldenen Stuhl lehnte. Schnell holte er die besten Ärzte herbei und ließ den Prinzen untersuchen. Die meinten, dass der Prinz lediglich das üppige Essen nicht vertrug. Sie verschrieben ihm zum Frühstück ein einfaches frisches Brot. Der König bestellte sogleich beim besten Bäcker seines Reiches das Frühstücksbrot. Der Sohn des Bäckers durfte das Brot liefern, und es wurde von den Dienern des Königs serviert. Dann blickten alle gespannt durch die großen Fenster und warteten, dass der Prinz das Brot essen würde. Doch der rührte es nicht an, obwohl schon das ganze Schloss so herrlich danach duftete. Das konnte der Bäckersohn nicht begreifen. Und so schlüpfte er, als alle anderen weg waren, unbemerkt ins Schloss, trat vor den Prinzen hin und sagte: „Warum isst du mein Brot nicht, ich habe mir solche Mühe damit gegeben?“ Der Prinz hob erstaunt den Kopf und sagte: „Wer bist du?“ „Ich habe dir das Brot gebracht“, sagte der Junge „und ich mache mir große Sorgen um dich.“ Der Prinz musste lächeln und sagte: „Willst du nicht bei mir bleiben, ich fühle mich so einsam?!“ Der Junge blieb gerne bei ihm, plauderte und spielte mit dem Prinzen im Schlossgarten. Schließlich bekamen beide Hunger und aßen mit großem Appetit gemeinsam das Brot auf. Als der König seinen Prinzen sah, konnte er ihn fast nicht wiedererkennen: Er hatte rote Wangen und lachte übers ganze Gesicht. „Das Brot hat ihm gut getan“, dachte er. Doch dann entdeckte er den Bäckerjungen und ließ ihn erbost hinauswerfen und einsperren. Am nächsten Tag saß der Prinz wieder regungslos und bleich in seinem goldenen Stuhl und wollte weder Brot noch sonst etwas essen. Da ließ der König den Bäckerjungen rufen und bat um Hilfe. Der Junge nahm seinen ganzen Mut zusammen und sagte zu ihm: „Lieber König, der Prinz braucht nicht nur Brot für den Magen" Der König hatte aber noch nie von einem anderen Brot gehört und fragte den Jungen: "Kannst du auch so ein Brot backen?" Lachend antwortete der Junge: „Jeder kann so ein Brot backen: es enthält Liebe, Freundschaft, Aufmerksamkeit und es vertreibt den Hunger der Einsamkeit und Traurigkeit." „Ich weiß, was du meinst“, sagte der König, „es ist das Brot für das Herz, und jeder Mensch, ob König oder Bettelmann, braucht es genauso dringend wie das Brot für den Magen.“ Dann nahm er die Königin bei der Hand und ging mit ihr zu ihrem Sohn. Sie nahmen auch den Bäckerjungen mit und alle, die den Prinzen lieb hatten. Von nun an war der Prinz nie mehr allein.