Vom Höh Kreuz hat man eine herrliche Aussicht ins steirische Joglland, auf den Hochwechsel, zum Masenberg, den Ringkogel bis zur Riegersburg. Der österreichische Feldherr Heisler soll von hier aus 1704 seine Truppen befehligt haben, als diese bei den Lafnitzwiesen gegen die Kuruzzen gekämpft haben. Der Kampf selbst aber dort stattgefunden haben, wo sich heute die Kirche „St. Ilgen“ befindet. Bis zum Jahr 1945 stand an der Stelle wahrscheinlich ein Bildstock. Durch Kriegseinwirken wurde er allerdings zerstört. Nach dem Krieg war an einen Wiederaufbau nicht zu denken, da zuerst die 22 zerstörten Häuser wieder aufgebaut werden mussten und die beschädigten Häuser ausgebessert wurden.
Im Jahr 1950 wurde dann das Marterl neu aufgebaut. Der Bauplan des 5,20 Meter hohen Kreuzes stammt von Oberleutnant W. Wasserbäck aus Lafnitz, der sowohl den Plan entwarf als auch das Bild entwarf und malte. Das Bild zeigte die Umgebung, die unter den Schutz des Himmels gestellt wird. Maurer des Dorfes und andere Mitarbeiter arbeiteten nach den Kriegsjahren jeweils ein bis fünf Tage kostenlos, um das Marterl zu errichten.
Bei der Einweihung am 7. Mai 1950, bei der 600 bis 700 Menschen anwesend waren, spielte die Stadtkapelle Pinkafeld. Lehrer Wappel verlas die Erbauungsurkunde, die auch in der Kapelle eingemauert wurde. Monsignore Dechant Knotz schilderte in der Festpredigt das Bedürfnis der Menschen, die eigene Heimat und sich selbst unter den Schutz des Himmels zu stellen.
Pfarrer G. Fenes hielt bei seiner Ansprache fest, dass es „erhebend sei, ein ganzes Dorf ein gemeinsames Ziel verfolgen zu sehen und dass die Triebfeder dieses Werkes Männer waren, die im Krieg standen“.
1978/79 wurde das Marterl vom Fremdenverkehrsverein Neustift a. d. Lafnitz renoviert. Die Bauführung übernahm Alois Wappel, die Maurerarbeiten wurden von Alois Wappel, Werner Wappel, Franz Kremnitzer und Ferdinand Kienegger unentgeltlich vorgenommen. Die Malerarbeiten machte Willi Winkler, die Schmiedearbeit Rupert Salmhofer. Walter Krutzler besorgte die Dachdeckerarbeit und den Rahmen für das Bild fertigte Tischlermeister Richard Wilfinger aus Lafnitz. Pfarrer Steiger segnete im Rahmen eines Festaktes das renovierte Marterl.
Im Jahr 2004 wurde das Höh Kreuz abermals renoviert.
Quelle: Vgl. Schützenhofer Günter: Schützenhofer Kreuz, in: Pfarrblatt Grafenschachen – Neustift/Lafnitz – Kroisegg, Frühling 2009, Jahrgang 8, Ausgabe 1, S.10.
Vgl. Erinnerung an die Weihe des „Höh´-Kreuzes“ in Neustift a. d. L. am 7. Mai 1950, in: „Oberwarter Zeitung“, 4. Juni 1950.