Heilig Geist Kirche und Pfarrzentrum St. Ägid
Da sich die Ägidius Kirche als zu klein für die Pfarrgemeinde erwies begann in den 60er Jahren die Diskussion um einen möglichen Neubau. Die ursprüngliche Idee, die bestehende Kirche durch einen Zubau für etwa 300 Personen zu erweitern, wurde fallengelassen. 1965 wurde Alois Tonweber zum Pfarrer von Stegersbach ernannt, in seinem Ernennungsdekret war seitens des Diözesanbischofs DDr. Stefan László der Wunsch nach der Errichtung einer neuen Kirche festgehalten worden. Ab 1967 begann die Idee Form anzunehmen, 1968 liefen die Vorbereitungen an und das darauffolgende Jahr war der Diskussionsphase in den einzelnen Ortsteilen vorbehalten. Dabei konnten die Pfarrangehörigen ihre Meinungen, Wünsche und Anregungen bekanntgeben. Gleichzeitig war es notwendig seitens der Bevölkerung in Sachen Finanzierung Zusagen zu erhalten welche Beträge durch Spenden aufzubringen wären. Diese Phase konnte Ende 1969 abgeschlossen werden. Ein Kirchenbaukomitee, unter den Präsidenten Altlandeshauptmann Johann Wagner und Altbürgermeister Johann Kapesky, übernahm eine wichtige Funktion bei der Realisierung des Projektes, dessen Planung durch das Atelier „3 P" (Architekten Prof. Dipl. Ing. ANTON PRESOLY, Prof. Dipl. Ing. Dr. EGON PRESOLY und Mag. Eva PRESOLY) erfolgte.
War ursprünglich nur an den Bau einer Kirche gedacht worden, so wurden die Pläne später dahingehend erweitert, dass auch die Nutzung des Unterbaues und die Miteinbeziehung des Pfarrhofes erfolgte. Dadurch konnte mit Kirche, Pfarrzentrum und Pfarrhof ein multifunktionales Gemeinschafts- und Kommunikationszentrum geschaffen werden, das den Erfordernissen zeitgemäßer Seelsorge entsprechen und so die Möglichkeit bieten sollte, auch außerhalb des Gottesdienstes Kirche lebendig werden zu lassen.
Am 4. Juli 1971 wurde der erste Spatenstich vorgenommen und am 31. Oktober desselben Jahres der Grundstein für Kirche und Pfarrzentrum gelegt. Nach Abschluß der Bauarbeiten und der Fertigstellung der Ausstattung wurde die Kirche am 26. Oktober 1974 von Diözesanbischof DDr. Stefan László geweiht.
Der Bau:
Der Kirchenbau selbst ist ein Stahlskelettbau; als Wandverkleidung fanden mit Marmorsand beschichtete Polyester SL Harz Platten Verwendung, für die Unterdecken Holz und für die Böden keramische Beläge. Die Gestaltungsidee der Kirche ist eine „Spirale zu Gott, eine Treppe zum Himmel".
Das bedeutete ein Abgehen von den üblichen Formen eines Kirchenbaus. So erfolgte die Grundrisslösung in Form einer Spirale, an deren Anfang sich der Eingang der Kirche, die als Zentralraum ausgebildet ist, befindet. Je näher man dem Zentrum, dem Altar, kommt, desto steiler und höher wird die räumliche Spirale, auf deren höchstem Punkt sich das Kreuz befindet. Genau darunter, im hellsten Teil des Raumes, ist der Standort des Altars.
Die Bauform lässt sich als eine Vielzahl von Segmenten im Grundriss bzw. Stufen in der Ansicht charakterisieren, die durch vertikale und horizontale Glasflächen getrennt sind, deren Anordnung wiederum eine gleichmäßige Beleuchtung zu jeder Tageszeit ermöglicht, ohne dassdie Glasflächen selbst sichtbar sind. Der Altarbereich, der das meiste Licht erhält, wurde abgesenkt, um von jedem Platz der Kirche aus auch die „optische Teilnahme" an der Liturgie zu gewährleisten. Entsprechend der Form des Raumes wurden auch die Bänke angeordnet, die 380 Personen Sitzgelegenheiten bieten. Dazu kommen noch rund 400 Stehplätze.
Bei Ambo, Taufbecken, Sessio und Weihwasserbecken wurde die plastische Form des Altares wieder aufgenommen. Das Sakramentskreuz, das den Tabernakel enthält, ist als von den Problemen der Menschen umranktes Kreuz gebildet. Zwölf Aluminiumabgüsse des Modells des Sakramentskreuzes wurden als Apostelkreuze (Weihekreuze) in der Mitte der zwölf Wandsegmente angebracht.
Zu der säulenhaft strengen Darstellung der Madonna mit dem Kind wurde der Künstler durch den Text des Liedes „Glorwürd'ge Königin" angeregt Maria als Säule der Kirche.
Unter der Kirche befindet sich das aus einem großen Mehrzwecksaal und mehreren kleinen Räumen und den notwendigen Nebenräumen bestehende Pfarrzentrum. Der an die Kirche anschließende Pfarrhof umfasst die notwendigen Wohn- und Verwaltungsräume.
War ursprünglich nur an den Bau einer Kirche gedacht worden, so wurden die Pläne später dahingehend erweitert, dass auch die Nutzung des Unterbaues und die Miteinbeziehung des Pfarrhofes erfolgte. Dadurch konnte mit Kirche, Pfarrzentrum und Pfarrhof ein multifunktionales Gemeinschafts- und Kommunikationszentrum geschaffen werden, das den Erfordernissen zeitgemäßer Seelsorge entsprechen und so die Möglichkeit bieten sollte, auch außerhalb des Gottesdienstes Kirche lebendig werden zu lassen.
Die Josefskapelle:
Im Jahre 2006 wurde das Seitenschiff in eine Kapelle, die dem Heiligen Josef geweiht wurde, umgestaltet. Sie ist von der übrigen Kirche durch eine Glaswand getrennt, kann durch zwei Glastüren betreten werden und ist durch die neue Orgel optisch vom Kirchenschiff getrennt.
Die Josefs-Kapelle, hat eine eigene Heizung und erfüllt folgende Funktionen:
- Ort für die Messfeiern an den Wochentagen
- Ort für die Taufen außerhalb der Sonntagsmessen
- und Ort für privates und gemeinschaftliches Gebet, sowie für ständige Anbetung (wie die Eligiuskapelle im Wiener Stephansdom).
Für die Anbetung ist eine Tabernakelsäule mit Panzerglasschrein für die Monstranz vorhanden. Die Säule stellt zur Gänze die Beschreibung aus der Geheimen Offenbarung 22, 1-5 dar- ausgehend von der Decke her das Lamm der Geheimen Offenbarung, von dem die Wasser des Lebens fließen.
Links und rechts der Säule sind im Abstand zwei Statuen auf Säulen. Eine stellt die „Königin der Liebe" dar und die andere den hl. Josef mit dem Engel, der ihm die Weisungen Gottes bringt.