Pfarrblatt Weihnachten 2024
WEIHNACHTEN: GESCHENK GOTTES UND DER MENSCHEN
Liebe Pfarrverbandsfamilie!
„Wie das Wasser sich mit dem Wein verbindet zum heiligen Zeichen, so lasse uns dieser Kelch teilhaben an der Gottheit Christi, der unsere Menschennatur angenommen hat.“
Dieses Gebet spricht der Priester jedes Mal bei der heiligen Messe, wenn er vor der Wandlung ein Tröpfchen Wasser in den Wein gibt. Bei jeder Eucharistiefeier wird somit die Menschwerdung Christi sichtbar. Daran erkennen wir, wie wichtig und hochgeschätzt das Fest der Geburt Christi in der Heilsgeschichte ist – es ist das größte Geschenk Gottes an die Menschheit.
„Vorfreude ist die beste Freude!“ In der Adventzeit, in der die Tage kürzer werden und die Kälte des Winters Einzug hält, beginnt in unseren Herzen die Vorfreude auf das Fest der Feste, Weihnachten. Wir erinnern uns an die Geburt Jesu Christi: „Denn einen wunderbaren Tausch hast Du (Gott) vollzogen: Dein göttliches Wort wurde ein sterblicher Mensch, und wir sterbliche Menschen empfangen in Christus, Dein göttliches Leben.“ (Weihnachtspräfation). Dies ist für uns Menschen das größte Geschenk Gottes.
Doch was bedeutet dieses Geschenk für uns heute, und wie können wir es als Geschenk an andere weitergeben?
Die Weihnachtsgeschichte erzählt von der Geburt eines Kindes in einem einfachen Stall in Betlehem. Dieses Kind, Jesus, ist das Licht der Welt, das in unsere Dunkelheit strahlt. Sein Kommen ist ein Zeichen der Hoffnung, der Liebe und des Friedens. Gott hat sich entschieden, in menschlicher Gestalt zu uns zu kommen, um uns zu zeigen, wie wir leben sollen. Die Botschaft der Nächstenliebe, des Mitgefühls und der Vergebung, die Jesus uns vermittelt, ist aktueller denn je. In einer Welt, die oft von Konflikten und Unruhen geprägt ist, erinnert uns Weihnachten daran, dass wir die Fähigkeit haben, Licht und Liebe zu verbreiten.
Weihnachten ist nicht nur ein Fest des Empfangens, sondern auch des Gebens. Wie können wir das Geschenk Gottes in unserem Alltag verwirklichen? Indem wir selbst zu einem Geschenk für andere werden. Es sind die kleinen Gesten der Freundlichkeit, das Zuhören, die Unterstützung derjenigen, die in Not sind, und das Teilen unserer Zeit und Ressourcen, die den Geist von Weihnachten lebendig halten.
In der hektischen Vorweihnachtszeit vergessen wir oft, innezuhalten und uns auf das Wesentliche zu besinnen. Überlegen wir gemeinsam, wie wir, in dieser Zeit der Besinnung und des Neuanfangs, nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Mitmenschen ein Geschenk sein können.
Vielleicht können wir in unseren Familien, im Freundeskreis oder in der Gemeinde Traditionen schaffen, die den Geist des Gebens und Teilens fördern.
Ich lade euch ein, euch in den kommenden Wochen bewusst Zeit für Stille und Gebet zu nehmen. Sehen wir die Weihnachtsvorbereitungen nicht nur als organisatorische Heraus-forderung, sondern als Gelegenheit, unsere Herzen für die Botschaft des Christuskindes zu öffnen. Mögen wir in den kommenden Tagen die Freude und den Frieden, den Jesus bringt, in unserem Leben und in unserem Umfeld spüren und weitergeben.
In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Familien eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit. „Möge der Engel, der die Botschaft des Friedens in die Welt brachte, an eurem Haus nicht vorübergehen, und möge das Kind, das hinter der Armut seine Göttlichkeit verbarg, in eurem Herzen eine Wohnung finden.“ (Irischer Segen)
Fröhliche Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2025 wünsche ich euch, auch im Namen des Redaktionsteams und der beiden Kuratorenteams sowie aller Pfarrgemeinderatsmitglieder des Pfarrverbandes!
Euer Martin-Ralph Kalu