Geschätzte Pfarrverbandsfamilie, liebe Freunde!
„Das Volk, … die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf.“ Diese Worte aus dem Buch Jesaja werden wir in der ersten Lesung zu Weihnachten in der Heiligen Nacht hören. Betlehem, der Geburtsort unseres Friedensbringers liegt im Todesschatten. Wir aber hoffen und glauben, dass wenigstens zu Weihnachten 2023 das Licht des Friedens und des Miteinanders über Israel und Palästina aufstrahlen wird können. So wie die Engel und das große Himmlische Heer Gott lobten und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.
Die weihnachtliche Botschaft ist eine der Freude, des Friedens und der Liebe. Gerade in der Weihnachtszeit lesen wir gerne die Friedenskunde des Propheten Jesaja, der über den Nachkommen Davids folgendes schreibt: „… auf dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, … Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften, Treue der Gürtel um seinen Leib. Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, … das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange.“ (Jes. 11,1-9) In einer Welt mit solchen Bildern, die uns der Prophet Jesaja schildert, leuchtet das wahre Weihnachten auf.
Wenn wir an das erste Weihnachten, als Jesus in Betlehem geboren wurde und Herodes anordnete alle neugeborenen Kinder töten zu lassen, zurückdenken, dann war das eine blutige Zeit. Nicht weniger blutig sieht auch die Gegenwart aus. Nur wenige Kinder konnten kürzlich von Gaza nach Ägypten in Sicherheit gebracht werden, so wie Jesus vor mehr als 2000 Jahren auch. Viel mehr Kinder mit ihren Vätern und Müttern, ihren Geschwistern und Familien kommen aktuell mitten in den Kriegswirren ums Leben und das unmittelbar vor Weihnachten. Die Frage ist:
"Wo ist da der weihnachtliche Friede, die große Verkündigung des Himmlischen Heeres?"
Beim Propheten Jesaja erhalten wir folgende Aufforderung: „Um Zions willen werde ich nicht schweigen, um Jerusalems willen nicht still sein, bis hervorbricht wie ein helles Licht seine Gerechtigkeit und sein Heil wie eine brennende Fackel.“ (Jes 62,1)
Wir sollen nicht schweigen - um unseres Glaubens Willen wollen wir für Gerechtigkeit und Frieden in der ganzen Welt, heuer besonders für den Frieden im Nahen Osten und auch für Frieden in der Ukraine, beten. Der Evangelist Lukas schreibt damals schon darüber, dass Jesus über Jerusalem weinte:
„Als er (Jesus) nahe kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.“ (Lk 19,41-42)
Schließlich sind wir als Christen, ganz besonders in der Bergpredigt, gerufen und beauftragt, uns für den Frieden einzusetzen und für Frieden zu beten. „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden.“ (Mt 5,9)
Gott schenke uns allen durch die Geburt seines Sohnes ein aufstrahlendes Licht in dieser friedlosen Zeit. Weil die Welt zu jeder Zeit in allen Partnerschaften und Familien, Frieden und Liebe braucht, sollen wir bereit sein das Friedenslicht von Betlehem wenigstens in unseren Herzen zu behüten um das wahre Weihnachtsfest feiern zu können.
Im Gebet verbunden für Frieden in der ganzen Welt, wünsche ich Euch, auch im Namen des Redaktionsteams und des Pfarrverbandsgemeinderates:
EIN GESEGNETES WEIHNACHTSFEST, ERHOLSAME FEIERTAGE UND EIN GUTES NEUES JAHR 2024!
Euer Martin-Ralph Kalu