675 Jahre Patrozinium in Forchtenstein
Mit dem heutigen Fest begeht die Pfarre Forchtenstein den Höhepunkt und Abschluss des Jubiläumsjahres "675 Jahre Kirchweihe". Es war ein Jahr vieler Initiativen, Veranstaltungen und Begegnungen, wohl auch ein Jahr der Gnade Gottes für die Pfarre und Gemeinde.
Das Motto dieses Jubiläumsjahres lautet: "Kommt alle zu mir!" Diese Einladung Jesu aus dem Matthäusevangelium ist für mich die beste und kürzeste Beschreibung des Jubiläumsjahres und zugleich auch des heutigen Marienfestes.
"Kommt alle zu mir" – Dieser Einladung Jesu folgten der Bischof von Györ und die Pfarre Forchtenstein vor 675 Jahren als sie diese Kirche der Gottesmutter weihten. Später folgte auch Fürst Paul Esterházy dieser Einladung als er diese Kirche barockisierte und das Kloster und die Hl. Stiege errichtete. Das war wohl Ausdruck und Zeugnis ihres Glaubens, Vertrauens und ihrer Dankbarkeit an Gott und die Gottes-mutter, vor allem in den schweren Zeiten der Türkenkriege. Dieses Glaubenszeugnis ist durch 675 Jahre bis heute hier lebendig.
"Kommt alle zu mir“ – Dieser Einladung Jesu folgten Bischof und Pfarre vor 675 Jahren als sie das Patrozinium "Mariä Himmelfahrt" wählten, um ihre Liebe und Dankbarkeit der Gottesmutter für ihre Wegweisung, Hilfe und Fürsprache in schweren Zeiten zum Ausdruck zu bringen. Seither finden hier unzählige Menschen bei Maria Trost und Hoffnung. Maria nimmt auch heute Menschen an die Hand, um sie zu Jesus zu führen, dem Ziel unserer Pilgerschaft, das sie mit ihrer Aufnahme in den Himmel als erste erreicht hat u. zu dem wir noch unterwegs sind. Aber ist der Himmel überhaupt unser Ziel? Haben wir moderne Menschen nicht meist ganz andere Ziele – Reichtum, Anerkennung, Wohlstand, Erfolg, Konsum, Genuss? Haben wir nur irdische Ziele? Was dann, wenn all das durch ein Erdbeben, Flutkatastrophe, Krieg, Krankheit oder den Tod eines lieben Menschen auf einmal weg ist? Haben wir dann noch einen Sinn und Halt im Leben? Maria ist als Mutter und Schwester im Glauben mit uns unterwegs, sie versteht uns, weil auch sie die Höhen und Tiefen des Lebens durchgemacht hat. Sie nimmt uns an der Hand und will uns zu Jesus führen, dem Sinn und Ziel unseres Lebens und unserer Pilgerschaft.
"Kommt alle zu mir" – Dieser Einladung sind die Serviten gefolgt als sie von 1695 bis 1981 bei Euch in Forchtenstein wirkten, ein Leben in Gemeinschaft im Kloster führten, die Menschen in ihren Freuden und Nöten begleiteten und sie als "Diener Mariens" zu Jesus führten. Heute tun es Priester unserer Diözese mit dem PGR und Mitarbeitern der Pfarre in Kirche und Kloster, unsere Caritas mit dem Flüchtlings-heim sowie die Volkshilfe im ehemaligen Kloster. Sie alle bemühen sich den Menschen heute in ihren Freuden und Nöten beizustehen. Das Leben der Ordensleute in einer Klostergemeinschaft ist Zeugnis für ein radikales christliches Leben in der Nachfolge Jesu mit Gebet, Gottesdienst, Feier der Sakramente, in Gemeinschaft und Solidarität. Braucht es nicht gerade heute dieses christliche Zeugnis in unseren Familien und Pfarrgemeinden, in unserer Kirche und Gesellschaft? Die Pfarre Forchtenstein mit Pfarrer Aby hat mit der Belebung der Hl. Stiege, der Wallfahrt und dem Glockenspiel die alte Einladung Jesu aktualisiert und ruft den Menschen heute zu – "Kommt alle zu mir!" Nehmt diese Einladung an, denn mit ihr ist eine große Verheißung verbunden – Ich werde euch Ruhe, Trost, Hilfe und Frieden schenken! Suchen wir moderne Menschen mit unseren Belastungen nicht gerade das, um nicht den Sinn und das Ziel des Lebens zu verfehlen?
Mit einem slowenischen Marienlied möchte ich Euch zum Jubiläum gratulieren, für allen Einsatz danken, zum christl. Zeugnis ermutigen und mit Jesus einladen: "Kommt alle zu mir!" Maria, der Eure Pfarrkirche vor 675 Jahren geweiht wurde, helfe und beschütze Euch dabei!