© Diözese Eisenstadt/Gossmann
Zahlreiche Seelsorger hörten die Ausführungen von Superintendent Manfred Koch und Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics zum neuen Arbeitsjah
20.09.2017
Bischof Zsifkovics am Seelsorgertag: "Laien sind der große Schatz der Kirche"
Drei große Schwerpunkte für das Arbeitsjahr 2017/18: Neuer Pastoraler Weg, Familien und Jugend – Diözesanbischof Zsifkovics: "Die Kirche muss sich gerade auch hier im Burgenland dem Prozess der Weltdurchdringung öffnen und im Leben der Familien und bei der Jugend neue Räume erschließen"
Eisenstadt – "Die Kirche muss mündige und engagierte Laien als großen Schatz der Kirche wahrnehmen. Und sie muss – gerade durch ihre Priester und Seelsorger – ein Leben der Einfachheit, der Demut und der Authentizität leben": Das betonte der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics im Rahmen des Seelsorgertages 2017 der Diözese Eisenstadt, der in der Vorwoche im Eisenstädter Haus der Begegnung abgehalten wurde. Dabei stellte der evangelische Superintendent des Burgenlandes, Manfred Koch, als Gastredner das 500-Jahr-Jubiläum der Reformation und die Ökumene in den Mittelpunkt. Bischof Zsifkovics skizzierte zu dieser traditionellen Eröffnung des Arbeitsjahres dessen zentrale Schwerpunkte.
Neuer Pastoraler Weg: Antwort auf heutige Lebenswelt
Als ersten von drei zentralen Schwerpunkten gab Bischof Zsifkovics den Neuen Pastoralen Weg aus. Dieser wurde 2015 aus der Taufe gehoben mit dem Ziel, "die Zeichen der Zeit zu erkennen und als Kirche im Burgenland auf die vielen Umbrüche in der Gesellschaft ernsthaft zu reagieren". Der Neue Pastorale Weg der Diözese Eisenstadt soll somit "zeitgemäße Antworten auf die Lebenswirklichkeiten der Menschen im 21. Jahrhundert" finden, indem ein neues Netzwerk an Seelsorgeräumen aufgespannt wird. Dabei stehen Teamplayer-Qualitäten, Eigenverantwortung sowie Partizipations- und Gestaltungsmöglichkeiten im Mittelpunkt.
Erste Kilometer nach theoretischer "Führerscheinprüfung"
"Vor einem Jahr habe ich uns hier an dieser Stelle mit Kandidaten einer theoretischen Führerscheinprüfung verglichen. Damals, so sagte ich, fehlte uns noch jede praktische Erfahrung auf dem neuen Weg. Heute und damit ein Jahr später haben wird bereits die ersten Kilometer dank erster errichteter Seelsorgeräume zurückgelegt", so Bischof Zsifkovics.
Abschied von Schrebergartenmentalität
Auch wenn der Abschied von alten Strukturen und Denkmustern manchen schwer falle, weil dies ein "Umdenken vom jahrzehntelang verinnerlichten Einzelkämpfer-Dasein als Priester und einen Abschied von den Formen der Vollversorgungsmentalität" bedeute, so müsse allen klar sein, "dass ein Verharren im Alten nicht möglich sein wird." Zum Neuen Pastoralen Weg im Sinne einer verstärkten Kooperation zwischen Laien und Geistlichen gebe es keine zukunftsfähige Alternative: "Alte Systeme pfarrlicher Verwaltung sind im 21. Jahrhundert zum Scheitern verurteilt. Wer an kleinen kirchlichen Schrebergärten festhält und seine Weltanschauung an der Pfarrgrenze enden lässt, schießt sich selbst ins Out", mahnt der Bischof mit deutlichen Worten.
Christus erfahrbar machen durch kooperative Pastoral
Dabei seien Erfolge des Neuen Pastoralen Weges bereits sichtbar: Die Diözese setze bewusst auf Leistungsanreize, etwa in Form von Subventionierungen von engagierten Seelsorgeräumen. "Der Neue Pastorale Weg ist keine Management-Taktik und keine Personal-Strategie. Er ist eine Bewegung, die beim Einzelnen ansetzen muss – mit dem Ziel einer kooperativen Pastoral einer ganzen Gemeinschaft. Der Neue Pastorale Weg ist ein Dienst am Menschen, wodurch Christus in der heutigen Lebenswelt erfahrbar gemacht werden soll", so Bischof Zsifkovics am Seelsorgertag. Seine drei Maximen für die weitere Wegstrecke dieser neuen kooperativen Pastoral: "Bereits Begonnenes muss gesichert, noch nicht hinreichend Erkanntes muss optimiert werden, damit drittens dauerhaft und nachhaltig reformiert werden kann."
Familie: Hinsehen, begleiten, integrieren
Die Familie betrifft den zweiten großen Schwerpunkt für das Arbeitsjahr der Diözese. Die dafür entscheidenden Leitlinien gibt das nachsynodale Apostolische Schreiben "Amoris Laetitia" von Papst Franziskus vor. "Die Familie steht in der heutigen Gesellschaft unter enormen Herausforderungen. In ‚Amoris Laetitia’ gibt Papst Franziskus handfeste Maßnahmen mit auf den Weg: Sehen, was ist – Begleiten, wo Not ist – Integrieren statt ausgrenzen", so der Bischof, der mit Nachdruck die Lektüre der päpstlichen Schrift empfahl.
Kirchlicher Fragebogen an Jugendliche
Als dritten großen Schwerpunkt nannte Bischof Zsifkovics die Jugend. Die Kirche unter Papst Franziskus hat eine Befragung von Jugendlichen auf der ganzen Welt im Alter zwischen 16 und 29 Jahren initiiert. Auf Themen, Hoffnungen und Sorgen der Jugendlichen soll aufmerksam gemacht werden, sie sollen die Gelegenheit erhalten, sich selbst auszudrücken und ihre Anliegen mitzuteilen. "Um die Frage, wie wir die Jugendlichen begleiten können, beantworten zu können, müssen wir auf die Meinungen der Jugendlichen selbst zurückgreifen", ist der Eisenstädter Diözesanbischof überzeugt.
Zsifkovics: Jugendliche sind "Zukunft der Kirche"
Die Kirche müsse Jugendlichen "Räume der Begegnung", des Ausdrucks und der Selbstmitteilung eröffnen, verweist der Bischof auf ein Vorbereitungsdokument der Bischofssynode zum Thema Jugend. "Für unsere Diözese ergeben sich aktuell zwei Herausforderungen. Erstens das adäquate Heranbringen des Fragebogens an die Jugendlichen, sodass jeder einzelne Seelsorger aufgefordert ist, Jugendliche in seiner Umgebung für diese Gelegenheit der Selbstmitteilung zu motivieren. Und zweitens muss es uns als Seelsorgern gelingen, spezifische Räume der Begegnung für Jugendliche anzubieten." Schließlich, so Bischof Zsifkovics, seien die Jugendlichen "die Zukunft der Welt, die Zukunft der Kirche".
Neuer Pastoraler Weg: Antwort auf heutige Lebenswelt
Als ersten von drei zentralen Schwerpunkten gab Bischof Zsifkovics den Neuen Pastoralen Weg aus. Dieser wurde 2015 aus der Taufe gehoben mit dem Ziel, "die Zeichen der Zeit zu erkennen und als Kirche im Burgenland auf die vielen Umbrüche in der Gesellschaft ernsthaft zu reagieren". Der Neue Pastorale Weg der Diözese Eisenstadt soll somit "zeitgemäße Antworten auf die Lebenswirklichkeiten der Menschen im 21. Jahrhundert" finden, indem ein neues Netzwerk an Seelsorgeräumen aufgespannt wird. Dabei stehen Teamplayer-Qualitäten, Eigenverantwortung sowie Partizipations- und Gestaltungsmöglichkeiten im Mittelpunkt.
Erste Kilometer nach theoretischer "Führerscheinprüfung"
"Vor einem Jahr habe ich uns hier an dieser Stelle mit Kandidaten einer theoretischen Führerscheinprüfung verglichen. Damals, so sagte ich, fehlte uns noch jede praktische Erfahrung auf dem neuen Weg. Heute und damit ein Jahr später haben wird bereits die ersten Kilometer dank erster errichteter Seelsorgeräume zurückgelegt", so Bischof Zsifkovics.
Abschied von Schrebergartenmentalität
Auch wenn der Abschied von alten Strukturen und Denkmustern manchen schwer falle, weil dies ein "Umdenken vom jahrzehntelang verinnerlichten Einzelkämpfer-Dasein als Priester und einen Abschied von den Formen der Vollversorgungsmentalität" bedeute, so müsse allen klar sein, "dass ein Verharren im Alten nicht möglich sein wird." Zum Neuen Pastoralen Weg im Sinne einer verstärkten Kooperation zwischen Laien und Geistlichen gebe es keine zukunftsfähige Alternative: "Alte Systeme pfarrlicher Verwaltung sind im 21. Jahrhundert zum Scheitern verurteilt. Wer an kleinen kirchlichen Schrebergärten festhält und seine Weltanschauung an der Pfarrgrenze enden lässt, schießt sich selbst ins Out", mahnt der Bischof mit deutlichen Worten.
Christus erfahrbar machen durch kooperative Pastoral
Dabei seien Erfolge des Neuen Pastoralen Weges bereits sichtbar: Die Diözese setze bewusst auf Leistungsanreize, etwa in Form von Subventionierungen von engagierten Seelsorgeräumen. "Der Neue Pastorale Weg ist keine Management-Taktik und keine Personal-Strategie. Er ist eine Bewegung, die beim Einzelnen ansetzen muss – mit dem Ziel einer kooperativen Pastoral einer ganzen Gemeinschaft. Der Neue Pastorale Weg ist ein Dienst am Menschen, wodurch Christus in der heutigen Lebenswelt erfahrbar gemacht werden soll", so Bischof Zsifkovics am Seelsorgertag. Seine drei Maximen für die weitere Wegstrecke dieser neuen kooperativen Pastoral: "Bereits Begonnenes muss gesichert, noch nicht hinreichend Erkanntes muss optimiert werden, damit drittens dauerhaft und nachhaltig reformiert werden kann."
Familie: Hinsehen, begleiten, integrieren
Die Familie betrifft den zweiten großen Schwerpunkt für das Arbeitsjahr der Diözese. Die dafür entscheidenden Leitlinien gibt das nachsynodale Apostolische Schreiben "Amoris Laetitia" von Papst Franziskus vor. "Die Familie steht in der heutigen Gesellschaft unter enormen Herausforderungen. In ‚Amoris Laetitia’ gibt Papst Franziskus handfeste Maßnahmen mit auf den Weg: Sehen, was ist – Begleiten, wo Not ist – Integrieren statt ausgrenzen", so der Bischof, der mit Nachdruck die Lektüre der päpstlichen Schrift empfahl.
Kirchlicher Fragebogen an Jugendliche
Als dritten großen Schwerpunkt nannte Bischof Zsifkovics die Jugend. Die Kirche unter Papst Franziskus hat eine Befragung von Jugendlichen auf der ganzen Welt im Alter zwischen 16 und 29 Jahren initiiert. Auf Themen, Hoffnungen und Sorgen der Jugendlichen soll aufmerksam gemacht werden, sie sollen die Gelegenheit erhalten, sich selbst auszudrücken und ihre Anliegen mitzuteilen. "Um die Frage, wie wir die Jugendlichen begleiten können, beantworten zu können, müssen wir auf die Meinungen der Jugendlichen selbst zurückgreifen", ist der Eisenstädter Diözesanbischof überzeugt.
Zsifkovics: Jugendliche sind "Zukunft der Kirche"
Die Kirche müsse Jugendlichen "Räume der Begegnung", des Ausdrucks und der Selbstmitteilung eröffnen, verweist der Bischof auf ein Vorbereitungsdokument der Bischofssynode zum Thema Jugend. "Für unsere Diözese ergeben sich aktuell zwei Herausforderungen. Erstens das adäquate Heranbringen des Fragebogens an die Jugendlichen, sodass jeder einzelne Seelsorger aufgefordert ist, Jugendliche in seiner Umgebung für diese Gelegenheit der Selbstmitteilung zu motivieren. Und zweitens muss es uns als Seelsorgern gelingen, spezifische Räume der Begegnung für Jugendliche anzubieten." Schließlich, so Bischof Zsifkovics, seien die Jugendlichen "die Zukunft der Welt, die Zukunft der Kirche".