Homilie zur Wallfahrt der burgenländischen Kroaten nach Mariazell
Sonntag, 28. August 2022 - Homilie von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics
Die Logik Gottes ist auch die Logik des Menschen und die Logik unseres Lebens.
Gott ist ein Gott des Lebens – von der Erschaffung dieser Welt und des Menschen bis zur Vollendung der Welt und der Wiederkunft Christi.
Er ist der erfinderische Gott, seine Erfindung ist das Leben.
Er ist der schöpferische Gott, immer neu und größer in all seinen Überraschungen.
Er ist der unermüdliche Gott, der auf uns Menschen zugeht und nicht müde wird am Menschen – das mag erstaunen.
Er ist der menschliche Gott, ist einer von uns geworden, ein Mensch in Jesus Christus.
Er ist der einladende Gott, seine Einladung heißt: Barmherzigkeit, Vergebung, Hoffnung, Heil – trotz all unserer Scherben, seine Einladung heißt: Auferstehung, Leben in seiner Gegenwart, eins sein mit ihm.
Bei ihm anzukommen, ist das Ziel aller Wallfahrten, aller Lebenswallfahrten und aller Pilgerwege, die wir riskieren. Ob wir das Ziel erreichen, ob wir ihn nicht aus den Augen verlieren, ob wir hoffentlich nicht müde werden an Gott, am Menschen und an der Welt – das kann ich nicht einfach beantworten.
Eines ahne ich aber, Gott ist erfinderisch, auch er geht unablässig auf uns zu, er macht sich nicht aus dem Staub, er verabschiedet sich nicht aus dieser unserer Welt – und deshalb gibt es die Wallfahrtsorte und die Pilgerwege, deshalb gibt es uns, die wir uns seit Jahrhunderten auf den Weg machen trotz aller Ermüdungserscheinungen, oder vielleicht gerade deshalb. Und so braucht es Mariazell, für uns, die Kroaten, die Ungarn, die Roma, für uns Burgenländer ganz besonders, aber auch weit darüber hinaus für alle Völker Mitteleuropas und auch für unsere überschaubar gewordene Welt.
Dieser Ort, auch geprägt von unseren Lebensspuren quer durch alle Generationen, ist eine lebensstiftende Einladung, er spricht eine Logik des Lebens, er holt uns mitten im Leben ab und führt uns hoffentlich in einen größeren Lebenshorizont hinein.
Der Autor dieser Logik ist Gott selbst, er spricht nicht abgehoben, nicht unverständlich, nicht ideologisch und nicht theoretisch. Gott ist immer praktisch, lebensnahe und menschennahe, sicher nie lebensmüde.
Erstens: Das Steinrelief im gotischen Mittelportal
Wer auf die Basilika zugeht, stößt zuerst auf das große Portal im Gotischen Mittelturm. Die abgetretenen Schwellen lassen die Fußspuren der Generationen von Pilgern erahnen, noch mehr aber zeigt das Steinrelief im Tympanonfeld, worum es eigentlich geht. Dieses Relief, in Stein gemeißelt, ist Eintrittskarte und Visitenkarte zugleich.
Im Mittelfeld ist die Gottesmutter Maria dargestellt, um sie herum die Gründerfiguren König Ludwig von Ungarn und Markgraf Heinrich von Mähren mit seiner Gattin und Magnus, der Gründermönch dieser Zelle. Um ihn herum ist eine Erzählung aufgebaut, ein Narrativ des Lebens, ob historisch oder geschichtlich belegbar, gehört nicht zur wesentlichen Aussage dieser Darstellung.
Dieses Bild sagt: Dort, wo die Botschaft des Evangeliums hingebracht wird, wo Gott verkündet wird, wo Jesus Christus lebt, lebt auch der Mensch auf. Nicht die Spuren des Todes, im Relief dargestellt durch die Kindesweglegung eines Neugeborenen, nicht die Allmacht des Menschen, die uns vorgaukelt, dass er der Macher des Lebens ist und verfügen könnte über den Wert des Lebens, über den Anfang und das Ende, nicht unsere lebens- und menschenfeindlichen Vorgaben, können und werden die Welt verändern, sondern der Gott des Lebens. Das Relief zeigt, dass in Maria, der Mutter des Lebens, die „das“ Leben geboren hat, diese Logik Gottes, die Logik des Lebens greifbar und wirklich geworden ist.
Zweitens: Die Zelle, der Gnadenaltar
In der Basilika, an diesem heiligen Ort angekommen, die Schwelle überschritten, richtet sich der Blick der Wallfahrer auf die kleine Zelle, den Gnadenaltar, auf die Zelle Mariens. Silbergitter, der Silberaufbau des Altares, die Engel mit den Lichtampeln, die steinerne Behausung – vieles hat sich im Lauf der Geschichte verändert und ist trotzdem in all der Um- und Neugestaltung immer ein überwältigender Ausdruck menschlicher Sehnsucht, menschlichen Könnens und seiner Talente und Fähigkeiten geblieben.
Eines aber hat sich nicht verändert, bis auf die verschiedenen Marienkleider: die schlichte und einfache Statue Mariens mit dem Kind, manchmal lächelt sie, manchmal weint sie, sie schaut ernst und fröhlich zugleich, immer spiegelt sie aber die Pilgerin und den Pilger wider, so, wie sie zu ihr kommen, wie sie ankommen, mit ihrer Dankbarkeit, mit ihren Tränen und mit ihrer Freude, mit ihren Zweifeln, mit den Fragen, oft auch mit ihrer Verzweiflung.
Die Botschaft dieses kleinen, verletzbaren Ortes und dieser zerbrechlichen Gnadenstatue ist: Gott lässt Dich nicht im Stich! Er geht mit Dir, er ist in der Menschwerdung Jesu Dir ein Bruder, ein Freund geworden. Dieser Gott ist ansprechbar, er bedient sich nicht dem Außergewöhnlichem und Lebensfremden. Durch eine Frau, durch Maria ist er uns ganz nahegekommen. Er redet zu uns in unseren Worten, unaufhörlich und auch heute, aber er schreit nicht, er lärmt nicht und er übertönt uns nicht.
Papst Benedikt hat anlässlich seiner Wallfahrt zum 850-Jahr-Jubiläum von Mariazell gesagt: „Maria zeigt uns dieses Kind. Gott hat sich klein gemacht für uns. Gott kommt nicht mit äußerer Macht, sondern er kommt in der Ohnmacht seiner Liebe, die seine Macht ist. Er gibt sich in unsere Hände. Er bittet um unsere Liebe. Er lädt uns ein, selbst klein zu werden, von unseren hohen Thronen herunterzusteigen und das Kindsein vor Gott zu erlernen.“
Wer hört und begreift, zur Hörerin und zum Hörer des Wortes Gottes wird, macht sich auf den Weg, zuversichtlich, hoffnungsvoll, unerschrocken und mit ganzer Sehnsucht.
Drittens: Der Hochaltar – Die Komposition des dreifaltigen Gottes
Die Pilger verweilen zunächst beim Gnadenaltar, hier beten sie, hier leben sie auf, aber sie bleiben hier nicht stehen oder wenden sich sogar dem Ausgang zu.
Wenigstens die Neugier, das Interesse lockt sie, sie gehen den Weg nach vorne, diesen Pilgerweg des Glaubens weiter. Den Abschluss dieses Gotteshauses bildet der überragende Hochaltar. Nicht überladen, nicht vollgestopft, in seiner Klarheit und Aussagekraft ist er viel mehr als nur ein großes Kunstwerk oder eine Sakralkulisse.
Wer glaubt, wagt den Schritt hin zur Begegnung mit diesem dreifaltigen Gott, das heißt, mit diesem liebenden Gott, mit diesem Gott, der die Geschichte des Menschen teilt, auch dann, wenn sich die Geschichte des Menschen gegen Gott entscheidet oder ihn gleichgültig verdrängt. Und wiederum sagte Papst Benedikt XVI. im Jahr 2007 mit dem Blick auf den Gekreuzigten über dem Hochaltar: „Gott hat die Welt nicht durch das Schwert, sondern durch das Kreuz erlöst. Sterbend breitet Jesus die Arme aus. Dies ist zunächst die Gebärde der Passion, in der er sich für uns annageln lässt, um uns sein Leben zu geben. Die ausgebreiteten Arme des Gekreuzigten sind aber auch ein Gestus der Umarmung, mit der er uns an sich zieht, in die Hände seiner Liebe hineinnehmen will.“
Der Pilger, die Pilgerin kreist nicht um sich, Pilgern ist kein Egotrip und keine Selbstverwirklichung, Pilgern kennt ein Ziel. Für uns Glaubende, für uns Christen ist dieses Ziel die Begegnung mit ihm, der das Leben ist, zugleich aber auch um das Unlogische unseres Lebens weiß, unsere Umwege akzeptiert und die Sackgassen niemals zu Pilgerwegen unseres Lebens macht.
Gott ist niemals ein Gott des Unterganges. Er ist kein Gott, der sich gegen den Menschen verschwört, sondern ein Gott des Lebens.
Sogar diese unsere geschundene, taumelnde und verunsicherte Welt wird zum Himmel, zu einem Ort der Gegenwart Gottes in der Eucharistie, zum Tabernakel des Eucharistischen Brotes, zum Tabernakel des Auferstandenen, zum Tabernakel unseres wirklichen Lebens, wie es hier an diesem Altar im Globus zum Ausdruck kommt. Hier angekommen, in der Begegnung mit ihm, ist das Ziel jeder Pilgerschaft erreicht, auch unseres pilgernden Lebensweges und unserer Pilgerschaft im Glauben. Gott liefert sich uns aus, ich vertraue mich ihm an und wir werden eins.
Auf diesem Pilgerweg des Lebens bleibt Maria die stille, unaufgeregte Mitpilgerin und Mitgeherin. Und sie tut es so verständnisvoll und so lebensnahe. Wer auf sie vertraut, wer ihr viel anvertraut, wer sie in das Leben einlässt und zu ihr bittet, wer sie mitgehen lässt, wird durchhalten, aushalten und auch ankommen.
Unser Aufbruch zur Wallfahrt nach Mariazell und zu den anderen Wallfahrtsorten – auch in unserem Burgenland – unser Feiern und Beten, unser Vertrauen und unser Glaube hat entschieden mit dieser Logik des Lebens zu tun.
Ich danke Euch und ich wünsche Euch allen und den vielen, an die Ihr hier denkt und für die Ihr betet:
Lebt auf, greift nach der Fülle des Lebens und nehmt seine Einladung an: Er ist Dein Leben!
Amen.
Bischof Ägidius J. Zsifkovics
SKUPNO HRVATSKO SHODIŠĆE U CELJE – 28.08.2022.
Ova prekrasna Celjanska bazilika nije samo predokus neba, onoga, ča nas čeka, ona kaže put človika-hodočasnika na zemlji prema nebeskoj domovini. Na tom putu nas Marija sprohadja kot majka i putokaz, ona u milosnom kipu svakomu ki dojde k njoj simo u Celje kaže prstom na nje ditešce, kani nas tako peljati k nje sinu Jezušu.
Ova stara i obljubljena celjanska bazilika ima tri mjesta, ka su za žitak i vjeru svakoga človika-hodočasnika od velike važnosti i ka su kroz 865 ljet človiku-vjerniku pomoć i putokaz na putu prema nebu.
Prvo mjesto su velika ulazna vrata s lipim gotičnim reliefom. Na isklesanom reliefu vidimo Mariju i kraj nje utemeljitelje ovoga svetoga mjesta, ugarskoga kralja Ludvika i moravskoga grofa Henrika s njegovom ženom kot i prvoga redovnika Celja pustenika Magnusa. Ov refief veli: Onde kade se evandjelje nazvišćuje, Božja rič glasi i Jezuševa radosna vist živi, onde živi i človik. Onde kade se Bogu ne daje mjesta, kade se ga isključi-izriva iz žitka i društva, onde se človik sam pravi Bogom, onde se človik napuhnjuje kot Stvoritelj i Spasitelj, ki odlučuje o žitku i smrti. Ov gotični relief nam kaže, da se u Mariji, ka nam je rodila život ostvarila logika Božja i logika života postala je človikom u ditešcu Jezušu. Ko mjesto dajemo mi Bogu u našem žitku ili smo ga ostavili, pozabili, izrivali? Molimo još u naši obitelji? Ča nam još znači nediljna maša i sakramenti? Imamo sluh za Boga i bližnjega?
Drugo mjesto je prekrasni milosni oltar s milosnim kipom. Kada hodočasniki dojdu trudni i izmučeni na ulazna vrata u ovu crikvu je prvi pogled na prekrasni i bogati milosni oltar, na malu ćeliju, na milosni kip Marije Celjanske. Ov milosni oltar se u povijesti čudakrat obnovio i preminio ali jedno se kroz sva stoljeća nije nigdar minjalo a to je sam milosni kip, ona jednostavna mala drivena štatua Marije s ditešcem Jezušem na ruka. Marijina pratež se minja ali Majka Celjanska je ista od početka pred 865 ljeti, kada ju je Magnus ovde postavio. Zanimljivo je, kada dolazimo pred milosni kip Marije Celjanske i na nju gledamo onda nam se čini da se koč ljubezno nasmije, koč je tu-žna i se plače, koč nas oštrim a koč veselim licem pogleda – svenek se u njoj zrcali ono, kako človiku-hodočasniku u duši ide, kada dolazimo k njoj s našom zahvalnošću i radošću, s našimi suzami, teškoćami i pitanji, s našom slabošću, dvojbom i u našoj zdvojnosti. Vist Celjanskoga milosnoga kipa svakomu človiku-hodočasniku je: Bog človika nikada ne ostavlja samoga i ga ne pusti iz svojih očiju-ruk. Bog je s nami na putu, u ditešcu Jezušu postao je naš brat i prijatelj. Po Mariji je Bog človiku blizu došao i je u Jezušu človikom postao. Bog je s nami na putu, on nam i danas govori ali on ne kriči i ne larma, nego on nam tiho i ljubezno govori. Ga znamda zbog toga ne čujemo?
Papa Benedikt je prilikom svojega pohoda ovomu svetišću 2007. ljeta ovde rekao: „Na milosnom kipu Marija kaže prstom na ditešce Jezuša. Bog se je ponizio za nas. Bog ne dolazi vanjskom silom nego u nemoći svoje ljubavi, ka je njegova moć. Bog se daje u naše ruke. On prosi za našu ljubav. On nas poziva, da se i mi ponizimo i da stupimo doli od naših visokih tronov i da se naučimo biti dica pred Bogom.“
Nije ovo ista vist i prošnja štenja i evandjelja ove nedilje, kada nam u prvom štenju iz Knjige Sirahove sveti pisac daje tanač – Sinak moj, budi skroman pri svi tvoji posli, obljubljeniji ćeš biti, nego je človičja dika. Drži se prema svemu velikomu za maloga, onda ćeš milosrdnost najti kod Boga – i kada nas Jezuš u evandjelju opominja – Ar svaki, ki se uz-višuje, bit će ponižen, a ki se ponizi, bit će uzvišen.? Kada bi ove riči živili i ostvarili u svakidanjem žitku minjali bi sebe, naše zajednice, društvo, Crikvu i Svit. Žalibože u naši obitelji, društvi, fara, na djelatnom mjestu, u Crikvi i politiki čudakrat vlada drugi duh! Ne držimo se radje gesla: Kako ti meni, tako ja tebi? Ali kršćansko geslo glasi: Kako Bog meni, tako ja tebi! Poniznost, skromnost, to su i Marijina držanja – po tom se neka prepoznaju kršćani, pastiri i naše fare a ne po bitka i borba za bolja i prva mjesta, ugled, upliv i moć!
Treto mjesto je glavni oltar – predivna kompozicija Presv. Trojstva. Kada človik-hodočasnik stupi na ulazna vrata u ovu baziliku najprije ide pred milosni oltar i onde u tišini i molitvi prebiva, se od radosti s plakne i svoje muke kod Majke odloži. Potom ide najpr glavnomu oltaru ove crikve, ki ima svoju umjetničku lipotu ali i vjersku poruku. Glavni oltar kaže nam Presveto Trojstvo – ljubezni Bog Otac, ki po snagi Duha Svetoga svojega sina Jezuša Kristuša na križu rukom pelja k goristanju i vječnomu životu. A Marija i apoštol Ivan stoju pod križem. Pogled na glavni oltar je za nas pogled u našu budućnost – po žitku, muki i smrti na ovoj zemlji čeka nas novi život u punini na nebu. Glavni oltar ove bazilke je poziv na sastanak s Trojednim Bogom a Marija kaže prstom na Jezuša i nas tako pelja tomu susretu s njim!
Papa Benedikt je u pogledu na ov glavni oltar i Križevanoga rekao: „Ov glavni oltar kaže, da Bog nije spasio svit mečem, nego križem. Umirajući raširio je Jezuš ruke na križu. Ovo je znak muke i trpljenja, kada se za nas alduje na križu i daje svoj žitak za nas. Raširene ruke Križevanoga su i znak, da nas Bog objami, k sebi privuće i primi u ruke svoje ljubavi.“ Človik-hodočasnik i shodišće nije samo kakovo samo-ostvarivanje, kakov Ego-Trip, nego shodišće ima cilj – za vjernika je to sastanak s Bogom u molitvi, euharistiji i sakramentu svete spovidi. Dragi hodočasniki, nekate domom pojti prez ovoga sastanka!
Moji dragi hodočasniki i poštovatelji Marije Celjanske, hvala da ste po ovoj pandemiji opet došli u Celje i pred Majku donesli Vaše radosti i žalosti, Vašu zahvalu i prošnju, sami sebe i sve Vaše drage domaće! Kot Vaš sunarodnjak i pastir Vam od srca željim i za Vas molim, da se po sastanku s Bogom ovde s ovoga mjesta na tijelu i duši obogaćeni i ojačani vrnete domom i da u sebi nosite pogled na milosni kip i glavni oltar ove bazilike, ki Vam u teškoća svakidanjega žitka kažu put i budu na pomoć i batrenje. Nimam lipšu ni bolju prošnju od one naše stare jačke – Zbogom ostani i putuj s nami, Marija Mat Celjanska! Amen.