Damals in Europa
Ja, ja! Die Technik und der Fortschritt in ihr ist ja ein Segen; aber nur, wenn sie in segensreichen Händen ist, denn im Weltkrieg sahen wir, wie alle modernen Erfindungen zum Töten des Menschen benützt wurden. Eisenbahn, um die Menschen schneller zum Opferplatz zu fahren, Radio, Aeroplan, Maschinengewehr, Tank, alles, alles zum gegenseitigen Kampf! Wieviele würden noch am Leben sein, wenn wir noch ohne diese Errungenschaften wären. So dachte ich hin und her beim Flackern der Kerze. Wie schön wäre der Fortschritt immer im Dienst des Korintherbriefes!
(Tagebuch, 9. Februar)
Man ist ja schon ganz und gar nicht auf dieser Welt, um zu genießen, es ist ja wirklich mehr ein Jammertal, besonders in unseren Zeiten, wenn man so viel Schlechtes in der Welt hört und bedenkt, dass Gott so viel beleidigt wird. Daß dieser kleine Wurm, der sich Mensch nennt, sich ertraut, Gott zu leugnen, mit der Gabe, die er eben vom selben Gott als Geschenk bekam – mit seinem Verstand!
(Tagebuch, 17. Januar)
Wie sonderbar muß es Gott anmuten, dass der Mensch mit dem einzigen Geschenk, das er von Ihm bekommen hat, um Ihn zu erkennen, mit seinem Verstand, diesen zur Leugnung Gottes benützt.
Die Folge wird sein: Kampf, Haß, Ungerechtigkeit, Unsicherheit, Elend – namenloses Elend überall, denn überall fehlt das Kennzeichen der Gottverehrer, die Liebe! Und eine Welt ohne Liebe ist eine Hölle, also Hölle auf Erden!
Das bedeutet den Niedergang Europas! Nie wird es gelingen, die Kirche auf der Welt zu stürzen; ein größerer Herr, als alle Menschen zusammen, Christus hat dies gesagt!
(Tagebuch, 11. März)
Batthyány erwägt bereits im Jahre 1926 jene Probleme, die gut zehn Jahre später zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges führen sollten. Den Grund hiefür sieht er im Verlust Gottes.
(Manuskript von Sr. Cordia/Maria Puskely, 1988)
In Europa brodelt es überall – Frankensturz in Frankreich, Verschwörung in Spanien, Ministerkrise in Böhmen, Schlägerei im Parlament von Österreich etc. etc. Wohin soll dies alles führen! Alles will wie in Russland ohne Gott sein! Doch Du, armer Mensch, schaffst ja ohne ihn eine Hölle auf Erden, und wer darinnen leben muß, bist dann doch Du – Mensch! Ich rede da noch nicht von der Ewigkeit, die Du ja auch ohne Gott nicht glücklich zubringen kannst. Wie schrecklich erst der Tod des Menschen in der Feindschaft Gottes. Gott verloren, alles verloren!
(Tagebuch, 28. Juni)
Zeitungsnachrichten bringen Kriegsgerüchte zwischen Italien und Frankreich! Haben denn die Leute noch nicht genug von dem schrecklichen Weltkrieg, der ja Europa durch Jahre in eine Schlachtbank verwandelte! Wo bleibt denn der Friede? – Freilich, ohne Gott kann ihn die Menschheit niemals wieder finden. Denn der Mensch ohne Gott ist etwas "Furchtbares", für sich, für den Nächsten, im Leben und noch mehr nach diesem! Es ist wohl auch die größte Dummheit und der größte Irrtum, Gott zu leugnen, der uns auf Schritt und Tritt in der Schöpfung als Ursache entgegentritt.
(Tagebuch, 8. Dezember)
Die folgenden Worte klingen bereits prophetisch.
(Manuskript von Sr. Cordia/Maria Puskely, 1988)
Abends war der Jesuitenpater Vendel bei uns, ich redete auf der Terrasse viel mit ihm, wir sprachen über die europäischen Zustände und über Rußland.
Die Leute leben in Tänzen und sollten in Buße leben! So, wie in Jeremias’ Zeiten. Die Geißel Gottes über Europa naht. Gott bewahre uns vor allem Elend!
(Tagbuch, 16. Juli)
Er ist gewohnt, ständig zu beten und empfiehlt diese erfolgreiche Waffe auch seinen Zeitgenossen. Er weiß, dass letztlich Gott Herr der Geschichte und nur Er fähig ist, die Herzen der Menschen zu wandeln.
(Manuskript von Sr. Cordia/Maria Puskely, 1988)
Wenn die Menschen doch beten würden! Alle Politik, alles Elend, alles wäre gut, nur Gebet, warmes, stürmisches Gebet zum himmlischen Vater. Er wartet darauf! Er will es! – Und die Welt?
(Tagebuch, 22. Januar)