Mit dem Wirt gehen
Bibelstelle (Joh 1, 1-14)
Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Ein Mensch trat auf, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit geschaut, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.
„Ich bin Wirt in Bethlehem. Den ganzen Tag schon kommen Menschen zu mir und fragen nach einem Zimmer. Vorhin konnte ich nicht mal mehr eine schwangere Frau mit ihrem Mann aufnehmen. Dabei sahen sie von der Reise sehr müde und erschöpft aus. Draußen vor der Stadt habe ich einen Stall. Ich schickte die beiden dorthin, damit sie wenigstens ein Dach über dem Kopf hätten, wenn schon kein Zimmer mehr frei ist.“
Wer hat alles Platz in deinem Leben?
Auf wenn kannst du gar nicht verzichten?
Der Wirt – er steht nicht in der Bibel
In der Weihnachtsgeschichte heißt es nur, dass in der Herberge kein Platz war – aber er gehört in jedes Krippenspiel.
Meistens sind es in den Krippenspielen mehrere Wirte, die Josef und Maria unfreundlich die Tür vor der Nase zuschlagen. Sie stehen für die Hartherzigkeit der Menschen. Gestresst, müde, überfordert und genervt von der vielen Arbeit des Tages und vom Trubel in Zeiten der Volkszählung sagen sie einfach: Wir haben keinen Platz.
Doch Maria und Josef geben nicht auf. Sie klopfen weiter an die Türen. Erst der letzte Wirt geht auf die hilfesuchende Familie ein sucht nach einer Lösung. Oft es im Krippenspiel die Wirtsfrau, die dann ein Plätzchen für die beiden findet: in einem Stall, neben Ochs und Esel.
Gott klopft auch bei uns an. Und auch er gibt nicht auf.
Nur – findet er Platz in unserem Herzen?
Was füllt mein Haus des Lebens so alles aus?
Womit bin ich ganzen Tag beschäftigt?
Wie kann ich jetzt im Advent bewusst mehr Platz
für Gott in meinem Herzen schaffen?
Denn – „allen aber, die ihn aufnahmen,
gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden.“
So wie Jesus der Sohn Gottes ist,
bin auch ich ein Sohn/eine Tochter Gottes.
Wir sind herausgefordert,
ein ganz besonderer Wirt zu sein.
Was würde sein,
wenn wir Gott nicht in den hintersten Stall
in unserem Herzen schicken,
Quelle: "Mit … gehen" – Weihnachtsbroschüre der Pastoralen Dienste der Diözese Eisenstadt, 2021