Brauchtum im Advent
Das Brauchtum ist im Advent besonders ausgeprägt. Der Beginn eines neuen Kirchenjahres bietet eine große Chance für die Familie – für die Kirche im Kleinen - einen Anfang für das Leben als Hauskirche zu setzen.
Das Feiern in den Familien um den Adventkranz soll den adventlichen Alltag erhellen. Menschen schenken einander das, was jede/jeder hat und braucht –
„ZEIT und LIEBE“.
Man spricht von der „stillsten Zeit“ des Jahres, obwohl alle wissen, dass das nicht stimmt. Dennoch kann die Adventzeit im Jahreskreis als Lebenshilfe verstanden werden. Es ist die Zeit im Warten auf Weihnachten und die Zeit den Sehnsüchten sowie Wünschen nachzuspüren.
Die besonderen Zeichen (Adventkalender, Adventkranz, Herbergsuche . . . ) sollen helfen, die tiefere Bedeutung des Advents verständlicher zu machen und sie in das tägliche Leben hineinzunehmen.
Die Rorate
Der Name Rorate leitet sich vom lateinischen Eröffnungsvers dieser Messfeiern „Rorate coeli“ = „Tauet Himmel den Gerechten“ ab. Das war der Gebetsruf des Volkes Israel, das den Erlöser erwartete.
Die Roraten sind im Mittelalter entstanden. Früher wurden sie zeitig in der Früh gefeiert und heute werden sie in der Früh oder am Abend angesetzt. Es ist sinnvoll die Rorate mit Kerzenlicht zu feiern.
Der Adventkranz
ist Sinnbild des allmählich wachsenden Lichtes. Jeden Sonntag wird eine Kerze mehr entzündet, bis die Vierzahl vollständig ist.
Kranz aus immergrünen Zweigen: Zeichen der Hoffnung
Runde Form: Zeichen für die Ewigkeit Kerzen: Sinnbild für Christus, der in die Welt gekommen ist, um alle Finsternis zu erhellen
Kirchenfarben am Adventkranz:
- 3 violette Kerzen: Zeichen der Kirchen- jahresfarbe
- 1 rosa Kerze: (3. Adventsonntag – Gaudete) „Freue dich, der Herr ist nahe!“
Der Türkranz
Der ist meist aus den gleichen Materialien zusammengebunden wie der Adventkranz und ist ein Zeichen, dass man sich in diesem Haus, an dem er angebracht ist, auf das Kommen des Erlösers vorbereitet.
Der Adventkalender
Eine Mutter erfand einen Kalender, um ihren Kindern die Wartezeit auf Weihnachten zu verkürzen.
Es bietet sich an, mit den Kindern zu Hause einen Adventkalender selbst zu gestalten. Dabei könnten christliche und erzieherische Elemente eingebaut werden.
Die Herbergsuche
ist ein beliebter Brauch in der Adventzeit. Es geht um die nicht biblische Szene, bei der ein hartherziger Wirt Josef und der schwangeren Maria den Einlass verwehrt. Unterlagen dazu im kfb-Büro erhältlich.
Das Frauentragen
ist eine Sonderform des Herbergsuchens. Ein Marienbild oder eine Marienstatue wird in der Adventzeit von Haus zu Haus getragen. Dabei werden biblische Texte gelesen und es wird gemeinsam gebetet und gesungen.
Die Adventfenster
Die Adventfenstergestaltung ist erst vor einigen Jahren aufgekommen. Fenster werden mit adventlichen Symbolen und Texten geschmückt und beleuchtet. Behelfe sind im kfb-Büro erhältlich.
Der Adventgang
In manchen Pfarren wird zum wöchentlichen Adventgang eingeladen - gestaltet mit Bibeltexten, Liedern, Gebeten und Meditationen.
Es kann auch zum einmaligen Adventgang am Ende der Adventzeit eingeladen werden.
Quelle: Mit Kreativität durchs Kirchenjahr, Arbeitsbehelf der Katholischen Frauenbewegung Diözese Eisenstadt