Zeichen und Bräuche in der Osterzeit
Palmbuschen
Palmzweige sind Sinnbild des Sieges, des Friedens und der Freude. Ein Palmbuschen wird aus Zweigen verschiedener Sträucher gebunden:
- Palmkätzchen
- Buchsbaum
- Kranawitt (Wacholder)
- Sevenbaum (Segenbaum)
- Giehbaum (Eibe)
- Immergrün oder Efeu
- manchmal ist auch eine Stechpalme darunter (Zeichen des Leidens Jesu)
- rote Bänder (Zeichen für das Blut Christi)
Palmkätzchen
Liturgisch sind die Palmkätzchen Zeichen der Verehrung und des Lobpreises, volkstümlich Sinnbild für erwachendes Leben, Wachsen und Gedeihen.
Es ist Brauch, die gesegneten Zweige im Haus aufzubewahren, sie beim Kreuz, bei Heiligenbildern, bei Erinnerungsfotos oder am Dachfirst anzubringen. Sie sollen vor Krankheit, Unwetter und Hagelschlag schützen.
Sie werden auch auf Felder, Weingärten und Gräber gesteckt.
Osterfeuer
Die Bedeutung des Osterfeuers wurde auf Gott übertragen. Der Glaube ist das Osterlicht, Ausgangspunkt unseres Lebens.
So wie die Sonne macht auch Feuer hell und warm. Beides, Licht und Wärme, ist zum Leben notwendig.
Die Entzündung des heiligen Osterfeuers ist ein zentrales Ereignis für die Christen in der Osternacht. Das Feuer wird am Beginn der Liturgie, in der Osternacht, vor der Kirche entzündet und geweiht.
Osterkerze
Die Osterkerze – sie symbolisiert Christus und wird am Osterfeuer entzündet. Der Priester nimmt fünf große Weihrauchkörner, fügt sie an fünf Stellen der Kerze ein und spricht dabei von den fünf leuchtenden Wunden Jesu.
Mit folgenden Worten zeichnet der Priester mit dem Finger die Symbole auf der Kerze nach:
„CHRISTUS GESTERN UND HEUTE“ er fährt den senkrechten Balken entlang
„ANFANG UND ENDE“ er zeichnet den Querbalken nach
„ALPHA UND OMEGA“ dabei werden die beiden Buchstaben nachgezeichnet
„SEIN IST DIE ZEIT UND DIE EWIGKEIT“ jede einzelne Ziffer wird nachgemalt
„SEIN IST DIE MACHT UND DIE HERRLICHKEIT IN ALLE EWIGKEIT. AMEN.“
Danach wird in feierlicher Prozession die brennende Osterkerze in die dunkle Kirche getragen und mit dreimaligem Singen: "Lumen Christi" (Licht Christi) die Auferstehung Jesu Christi den Gläubigen verkündet.
Mit dem Licht der Osterkerze entzünden die Anwesenden ihre mitgebrachten oder ausgeteilten Kerzen. Viele Menschen nehmen das Osterlicht mit nach Hause.
Die Farben der Osterkerze
Weiß - Hoffnung auf neues Leben
Rot - Lebendigkeit, Leben, Liebe, Vertrauen, Sieg über den Tod
Gold - himmlisches Licht, himmlische Herrlichkeit, königliche Macht
Die Symbole der Osterkerze
Alpha und Omega, der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabets:
Christus ist Anfang und Ende.
Jahreszahl für das aktuelle Jahr
Speisenweihe
Dieser Brauch lässt sich bis ins 7. Jh. zurückverfolgen. In der Osternacht oder bei der Messfeier am Ostermorgen werden die Speisen gesegnet, deren Genuss in der strengen mittelalterlichen Fastenordnung verboten war.
Weihkorb und Weihdecken
Der Korb für die Speisenweihe (gefüllt mit Fleisch, Brot, Eiern, Salz, Kren, . . .) kann mit einer Weihkorbdecke zugedeckt werden. Diese zeigt Christus als Osterlamm oder das Christussymbol in alten und neuen Mustern, gestickt oder gemalt.
Die Weihkorbdecke kann während der Osterzeit auch als Tischschmuck verwendet werden. Dieser Brauch schlägt die Brücke zwischen Altar und häuslichem Tisch. Die gesegneten Speisen werden beim Frühstück oder Abendessen gemeinsam gegessen.
Eierschalen und Reste sollen nicht weggeworfen, sondern verbrannt werden.
Osterlamm
Jesus wird in der Bibel und in der Messfeier das „Lamm Gottes“ genannt.
Zur Erinnerung an die Befreiung aus der ägyptischen Gefangenschaft wird beim Paschafest der Juden ein Lamm gegessen. Jesus hat kurz vor seinem Tod dieses Paschafest mit seinen Freunden gefeiert (Gründonnerstag).
Wir Christen sehen in Jesus dieses Osterlamm, das gestorben ist. Durch die Auferstehung ist es zum Zeichen des Sieges geworden. Christus, das Lamm Gottes, hat über den Tod gesiegt.
Das weiße Fell des Lammes steht für Reinheit, Unschuld und Frieden. Es soll die Menschen hinweisen, in Frieden zu leben.
Osterei
Bei verschiedenen Völkern gilt das Ei als Zeichen des Lebens. Aus dem scheinbar toten Ei schlüpft ein Küken aus, ein neues Leben. Wir sehen darin auch ein Symbol für die Auferstehung. Jesus hat die Enge des Grabes zerbrochen. Er schenkt auch uns neues Leben.
Früher bezahlten die Bauern ihre Steuern mit dem, was sie hatten: mit Eiern, Milch, Fleisch und Gemüse. Aus diesem Bezahlen wurde dann allmählich der Brauch des Eierverschenkens zu Ostern. Zum Ei als Symbol der Fruchtbarkeit kam der Osterhase dazu.
Emmausgang
Der Emmausgang ist ein christlicher Brauch in Erinnerung an den Gang der Jünger nach Emmaus, dem sich Jesus unerkannt angeschlossen hatte. Sie erkannten ihn erst am Brotbrechen. (Lk 24, 13-29)
Der Emmausgang wird gestaltet als „geistlicher Gang“ mit Gebet und Gesang oder als „besinnlicher Spaziergang“ durch die erwachende Natur am Ostermontag.
Quelle: „Mit Kreativität durch’s Kirchenjahr“ – Behelf der Katholischen Frauenbewegung (kfb) der Diözese Eisenstadt