Das Sakrament der Krankensalbung trug mehr als 1000 Jahre den Schrecken erregenden Namen "Letzte Ölung". Für viele schwer kranke Menschen nahm dies die Bedeutung eines endgültigen Todesurteils an, und manch einer wehrte sich dagegen bis zur Bewusstlosigkeit.
Im Zuge der liturgischen Erneuerung durch das II. Vatikanische Konzil erhielt das Sakrament seinen ursprünglichen Namen und seinen ihm zukommenden Platz im Leben der Kirche und des einzelnen Christen wieder.
Das Sakrament der Krankensalbung kann vom katholischen Christen jedes Mal empfangen werden, wenn er schwer krank ist, und jedes Mal, wenn sich die Krankheit wieder verschlimmert; ebenso vor jeder schweren Operation und bei beginnendem Versagen der Kräfte aus Altersgründen.
Das Sakrament wird vom Priester gespendet, indem er die Stirn und die Hände des Kranken salbt; dazu spricht er die vorgesehenen begleitenden Gebete. Es bewirkt die Heilung der Seele und soweit dem ewigen Leben des Kranken förderlich ist, auch des Leibes. Es schenkt Frieden, Trost und Mut in der Krankheit und die Vergebung der Sünden, wenn der Kranke das Bußsakrament nicht mehr empfangen kann (vgl. Jak 5,14f).
Die Angehörigen eines schwer Kranken sollen diesen ermutigen, den Priester kommen zu lassen.
Die Seelsorger und die ganze Pfarrgemeinde sollen am Schicksal der Kranken Anteil nehmen und für sie beten. So können diese die besondere Zuwendung Christi zu ihnen und seine heilende Liebe erfahren. Diese Liebe hat sich in der Geschichte der Kirche in der Errichtung von Krankenhäusern (sel. Ladislaus Batthyány!) und in der Krankenseelsorge Ausdruck verschafft. Das wirksamste Zeichen für die durch die Zeiten fortwirkende Liebe Christi ist aber das Sakrament der Krankensalbung.