Sigismund (Sigmund) von Burgund (1. Mai)
Sigismund war der Sohn des arianischen Königs Gundobald, dem Herrscher in Burgund. Im Jahr 497 empfing er gegen den Willen seines Vaters von seinem Seelenführer und Freund, Bischof Avitus von Vienne, die Taufe. Gundobald tolerierte in der Folgezeit die Bekehrung seines Sohnes zum katholischen Glauben.
516 wurde Sigismund Nachfolger seines Vaters auf dem Thron von Burgund. Unter dem Einfluss von Avitus entwickelte sich Sigismund zu einem frommen und gütigen Herrscher. Er galt als Beschützer des katholischen Glaubens und bekehrte durch sein Vorbild viele Arianer.
Nach Jahren der Ruhe störte Sigismunds zweite Ehefrau den Frieden. Sie verleumdete Sigrich, seinen Sohn aus erster Ehe, und behauptete, er wolle Sigismund umbringen lassen, um in Burgund die Macht an sich zu reissen. Der König ließ sich schließlich von seiner hasserfüllten Frau derart aufhetzen, dass er den Auftrag erteilte, seinen Sohn, der ebenfalls dem katholischen Glauben angehörte, in der Nacht im Schlaf zu erwürgen. Schon bald nach der grausamen Tat sah Sigismund sein großes Unrecht ein und vertraute sich Bischof Avitus an. Dieser führte ihm die Schwere des Verbrechens vor Augen und riet ihm, angemessene Buße zu tun. Daraufhin erneuerte Sigismund das Kloster St-Maurice im Schweizer Kanton Wallis und stattete es reich aus. Für einig Zeit zog er sich selbst dorthin zurück und bereute sein Vergehen bitter.
Ein Jahr später - Sigismund war inzwischen nach Burgund zurückgekehrt - begann der neue Frankenkönig Chlodomir einen Krieg mit den Burgundern. Sigismund und sein Heer wurden vernichtend geschlagen. Der Herrscher und seine ganze Familie fielen den Siegern in die Hände und wurden gefangengesetzt. Auf Befehl von Chlodomir ertränkten die Franken Sigismund, seine Frau und seine Kinder in einem Brunnen bei Coulmiers. Der Todestag war möglicherweise der 1. Mai 524. Die Gebeine Sigismunds wurden 536 in der Johanneskirche von St-Maurice beigesetzt. Seit 1365 befinden sich die Reliquien des Herrschers in einem kosbaren silbernen Schrein, den Kaiser Karl IV. gestiftet hat. Ein Teil der Gebeine kam in den Veitsdom nach Prag. Auch in Freising werden Reliquien aufbewahrt.
Verehrung/Brauchtum
Der Kult Sigismunds verbreitete sich im frühen Mittelalter von Burgund aus nach Deutschland, Italien, Spanien und in die Schweiz. In zahlreichen weiteren Orten neben St-Maurice, Prag und Freising werden angebliche Sigismund-Reliquien aufbewahrt. In der Diözese München-Freising gedenkt man seines zweiten Patrones am 2. Mai, ebenso in der Schweizer Diözese Sitten.
Darstellung
Sigismund wird als jugendlicher König mit oder ohne Bart dargestellt; meist hat er die Insignien Krone, Zepter und Reichsapfel bei sich, manchmal trägt er auch einen Hut oder ein Barett. Auf seine Ermordung weisen die Attribute Palme und Schwert hin, außerdem der Brunnen, neben dem er oft steht. In der Stuttgarter Staatsgalerie ist Sigismund auf einem Flügelaltar gemeinsam mit Vitus und Wenzel zu sehen. Eine Statue (1624) von Philipp dirr am Hauptaltar im Freisinger Dom zeigt den Burgunderkönig in Rüstung. Im Freiburger Münster befindet sich eine Statue aus der Zeit um 1300, bei der Sigismund ein Schwert bei sich hat.
König
geboren: 5. Jh. in Frankreich
gestorben: 1. Mai (?) 524 bei Coulmiers,Frankreich
2. Patron der Diözese München-Freising; von Cremona; gegen Sumpffieber und Bruchleiden
Patron von: Krensdorf